Vereine

Stabwechsel bei den Horber Wanderern

Nach 14 Jahren im Amt des Vorsitzenden übergab Eduard Poppe den Schwarzwaldverein-Wanderstab an Martin Raible.

21.03.2023

Von NC

Nach 14 Jahren reicht Eduard Poppe den Wanderstab an Martin Raible (rechts) weiter.

Nach 14 Jahren reicht Eduard Poppe den Wanderstab an Martin Raible (rechts) weiter.

Einer unleugbaren Überalterung zum Trotz ziehen die Donnerstagswanderungen jeden Monat noch reichlich Wanderfreunde an. In Ehren Abschied vom Amt nehmen zu können, sei nicht mehr alltäglich in den Vereinen, beklagte Bezirksvorsitzender Willi Seid. Um so mehr rage die Leistung von Eduard Poppe heraus, der sich in alle anfallenden Arbeiten zum Wohl der Gemeinschaft hatte einspannen lassen.

Vorsitzender, Wanderwart, Öffentlichkeitsarbeit – wann immer bei einer Hauptversammlung ein Posten unbesetzt zu bleiben drohte, habe Poppe diese mit vollem Einsatz und Perfektion ausgefüllt. Der Dank dafür gebühre nicht nur für sein leidenschaftliches Engagement, sondern darüber hinaus für die Bereitschaft, die Öffentlichkeitsarbeit weiterzuführen. Nach der rechtzeitigen Ankündigung seines Rücktritts habe er die Nachfolge bestens geregelt. Bedauerlicherweise sei keinem Repräsentanten der Stadt Horb diese Hauptversammlung zur Verabschiedung des verdienten Vorsitzenden ein Besuch wert.

Routiniert zog Poppe Bilanz seiner Aktivitäten im vergangenen Jahr. Ausschusssitzungen, Kooperationsvorschläge mit benachbarten Vereinen, Kontaktpflege mit 22 Geburtstags- und drei Genesungskarten, Entwicklung einer eigenen Mitgliederdatenbank, Planungen und Verhandlungen zur Wanderwoche, Kompensation des drastischen Rückgangs an Wanderführern oder Organisation eines Grillfestes, Einrichtung einer tagesaktuellen Webseite und beständiger Wechsel der Aushänge im Schaukasten mit Wanderberichten und eine informative Pressearbeit, ein beachtliches Pensum erledigter Aufgaben fand die gebührende Anerkennung und Dankbarkeit der zahlreichen Wanderfreunde, die an diesem Abend den Weg in den Steiglehof gefunden hatten.

Die Statistik weise eine sehr ungesunde Altersstruktur auf, der überwiegende Mitgliederanteil habe den 80. Geburtstag, drei sogar den 90. bereits hinter sich. Nur vier „Nachwuchskräfte“ zwischen 41 und 60 Jahren weckten wenig Zukunftshoffnungen. Dennoch nahmen 98 Mitglieder und 71 Gäste an den von Antonie Holzapfel angesetzten und geführten Wanderungen teil. Der nachlassenden Leistungsfähigkeit geschuldet, begnüge sie sich mit Streckenlängen von etwa sieben Kilometern. Ein bereits projektierter Wandertag am 16. September von Horb nach Sulz mit einer Verpflegungsstation an der historischen Pfahljochbrücke könne an der mangelnden Rückkehrmöglichkeit scheitern, warnte Poppe, die Bahn habe eine komplette Streckensperrung angekündigt.

In der Abschlussdiskussion zeigten sich einige der Mitglieder verwundert über die gravierenden Unterschiede zwischen ihrem Erleben im eigenen Verein und der großen Aufmerksamkeit für Wanderangebote bei der Tourismusmesse CMT im Januar. Sowohl die Dachverbände der Wandervereine als auch einzelne Anbieter waren dort umlagert, Rad- und Wanderstrecken begierig nachgefragt. Vor Ort vermissten sie die Wertschätzung für ihren gemeinnützigen Einsatz, wie etwa die Markierung der Wege und deren Sicherheitsprüfungen. Die Kosten für eine Übernahme dieser Aufgaben durch den Bauhof seien kaum bezifferbar, doch dies sei bald zu befürchten. Statt öffentlicher Anerkennung berechne die Stadt Horb Gebühren für die Wegenutzung zur Instandhaltung, was viele als „kleinbürgerlich“ kritisierten.

Manche wünschten sich ein „Wanderbüchle“, wie es Nachbargemeinden auflegten, um die landschaftlichen Schönheiten Horbs und seiner Stadtteile zu erschließen. Das leere Gebäude des Reisebüros an der Schnittstelle der Wege vom Bahnhof zur Innenstadt und dem Neckarradweg sei für die Stadtinformation ideal, empfahlen die Wanderfreunde.

Der Horber Schwarzwaldverein blicke in diesem Jahr auf eine 125-jährige Geschichte zurück, nach der Auflösung sei jedoch die Wiederbelebung vor 45 Jahren entscheidend, erinnerte Poppe.

In geheimer Wahl ließ Willi Seid über den neuen Vorsitzenden abstimmen. Martin Raible stellte sich als „Mann mir Ecken und Macken“ vor, der sich freue, im neuen Amt in der Gemeinschaft von Freunden die schöne Heimat zu erkunden. Eine überwältigende Zustimmung war ihm sicher.

Einem üppigen Geschenkkorb durfte Eduard Poppe am Ende der Versammlung aus den Händen von Schriftführer Reiner Lenz entgegen nehmen.

Willi Seid (links) und Eduard Poppe (rechts) ehrten (von links) Anton und Annelise Lachenmaier sowie Margarete und Alfons Boss für 40 Jahre Vereinstreue. Privatbilder

Willi Seid (links) und Eduard Poppe (rechts) ehrten (von links) Anton und Annelise Lachenmaier sowie Margarete und Alfons Boss für 40 Jahre Vereinstreue. Privatbilder

Wahlen und Ehrungen

Wahlen:

1. Vorsitzender: Martin Raible

Ehrungen:

40 Jahre: Annelise und Anton Lachenmaier sowie Margarete und Anton Boss

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Erstellt:
21.03.2023, 16:21 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 21.03.2023, 16:21 Uhr

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