Großprojekt

Stadt „verhandelt“ mit dem ASV

Damit die Hochbrücke kommen kann, muss der Manfred-Volz-Sportplatz weichen. Die Stadt hat nun Gespräche mit dem ASV Horb aufgenommen, um eine für den Verein sinnvolle Lösung zu finden. Das RP startet mit Vermessungen und Bohrungen.

18.11.2017

Von Maik Wilke

Dort, wo derzeit noch der Manfred-Volz-Sportpark liegt, soll bald ein Pfeiler für die Hochbrücke stehen. Die Stadtverwaltung und der ASV Horb suchen nun nach einem neuen Ort für den Sportplatz. Bild: Kuball

Dort, wo derzeit noch der Manfred-Volz-Sportpark liegt, soll bald ein Pfeiler für die Hochbrücke stehen. Die Stadtverwaltung und der ASV Horb suchen nun nach einem neuen Ort für den Sportplatz. Bild: Kuball

Brückenpfeiler Nummer drei steht im Weg. Zumindest dem Manfred-Volz-Sportplatz. Dieser muss für die Horber Hochbrücke als neuer Standort für eine der mehreren knapp 70 Meter hohen Stützen herhalten. Bereits bei den ersten Vorstellungen des Großprojekts, für das das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe federführend ist, wurde dieser Fakt bekanntgegeben. Nachdem nun die Klagefrist zum Planfeststellungsbeschluss für die B 32-Neckartalbrücke abgelaufen ist und keine Klagen eingegangenen sind, besteht ein Baurecht. Die Umsetzung des 50-Millionen-Euro-Projekts wird folglich immer konkreter – und damit auch das Problem für den ASV Horb.

Denn dieser muss ein neues Areal für seinen Sportplatz finden. „Wir können bestätigen, dass bereits Gespräche mit dem ASV und auch dem FC Horb, der ja ebenfalls betroffen ist, über die Zukunft des Standortes stattfanden. Diese Gespräche befinden sich jedoch noch am Anfang“, erklärt Christian Volk, Pressesprecher der Horber Stadtverwaltung. Dabei würde es sich nicht um einen Kauf des Grundstücks handeln, denn dieses sei wie die meisten Sportstätten bereits im Eigentum der Stadt und wird über Erbpachtverträge dem Allgemeinen Sportverein Horb zur Verfügung gestellt. „Von daher geht es in den Gesprächen darum, eine Lösung für den ASV zu finden“, sagt Volk.

Sportheim ohne Sportplatz

Der Stadtsprecher erklärt zudem, dass das Sportheim nicht vom Bau des Pfeilers betroffen sei und somit „uneingeschränkt weiter genutzt“ werden könne. Doch ist auf dem Areal zwischen Neckar und Mühlener Straße trotz Pfeiler überhaupt Platz für dazugehöriges Fußballfeld, wenn dies anders angelegt werde? Volk möchte sich nicht auf mögliche, künftige Standorte festlegen. Er verweist darauf, dass die Gespräche mit dem ASV noch nicht woweit fortgeschritten seien. Der Verein könnte also ein uneingeschränkt nutzbares Sportheim haben, aber ohne Sportplatz vor der Terrasse – auch eine Einschränkung.

Manuela Schittenhelm, beim ASV Ansprechpartnerin für die Vereinsgeschäfte, wollte sich nicht zu den Gesprächen mit der Stadt äußern. Der Vereinsvorstand werde dieses Thema in einer Sitzung nächster Woche besprechen.

Parallel zu den Gesprächen zwischen Stadt und ASV gehen die Planungen beim Regierungspräsidium Karlsruhe in die nächste Runde, in die sogenannten „Ausführungsplanungen“, wie RP-Pressesprecher Uwe Herzel auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE erklärt: „Das umfasst zunächst umfangreiche Vermessungs- und Bohrmaßnahmen, um Erkenntnisse für die Stützwerke, die Entwässerung und vieles mehr zu gewinnen.“ Diese Arbeiten dürften einige Monate dauern und auch den Horber Bürgern vor Ort nicht verborgen bleiben.

Bald in die Ausschreibungen

Anschließend werde das Ingenieurreferat des RP einen Bauwerksentwurf für die 670 Meter lange Hochbrücke erstellen. „Planerisch sollten wir also bis Anfang 2018 fertig sein“, sagt Herzel. „Wenn wir den Entwurf haben, geht es anschließend über das Verkehrsministerium Stuttgart in das Genehmigungsverfahren mit dem Bund.“ Sind die Ausführungen vor Ort abgeschlossen, die nötigen Erkenntnisse gesammelt und die Genehmigungen liegen vor, werden die jeweiligen Arbeiten europaweit ausgeschrieben.

Am Zeitplan habe sich daher nichts geändert, betont Uwe Herzel. „Wir gehen weiterhin von einem Spatenstich für das Gesamtprojekt für kurz nach dem Sommer 2018 aus.“ Dieser soll bei der Anschlussstelle in Nordstetten am Knotenpunkt der B 32 mit der L 396 erfolgen.

Eckdaten zum Großprojekt

Die „B 32 Ortsumfahrung Horb – Teil Neckartalbrücke“, wie das Projekt zur Hochbrücke offiziell heißt, soll die Kernstadt Horbs vom derzeitigen Verkehrsaufkommen von mehr als 22 000 Fahrzeugen pro Tag entlasten. Die Kosten in Höhe von 47,9 Millionen Euro trägt der Bund. Das Brückenbauwerk an sich hat eine Länge von 670 Metern, inklusive der Anschlussstellen eine Länge von 3,1 Kilometern.

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Erstellt:
18.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 18.11.2017, 01:00 Uhr

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