Mini-Rock-Festival

Staub, Schweiß und Tränen

Die „Donots“ halten ihr Versprechen und bereiten dem Event ein würdiges Finale. Am Ende stehen große Trauer und noch größere Dankbarkeit.

06.08.2018

Von Fabian Schäfer

Letztes Mini-Rock-Festival in Horb 2018
© Video: Schäfer 02:27 min
Beim letzten Horber-Mini-Rock Festival setzten die Donots den Schlussakkord. Im Video blicken Ingo und Guido Knollmann Frontman und Gitarrist des ersten und letzten Festival-Headliners, zurück auf 14 Jahre Mini-Rock.

Wer erwartet hatte, dass nach dem Ende des letzten Mini-Rock-Konzertes eine traurige, unwirkliche Stille über dem Gelände Einzug halten würde, Tausende Menschen bedächtig auf die Bühne schauen und das Ende betrauern – der hatte sich getäuscht. Nachdem die Alternative-Rock-Band „Donots“, wie im SÜDWEST PRESSE-Interview angekündigt, 60 Minuten lang nochmal alles dafür getan hatte, um der 14-jährigen Mini-Rock-Historie ein würdiges Finale zu verleihen, wollten der Applaus und die Gesänge der Besucher gar nicht mehr enden.

Gut 24 Stunden vorher hatte die Hip-Hop-Formation „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“ für den wohl skurrilsten Auftritt auf dem Mini-Rock-Festival 2018 gesorgt. Die Mischung aus toll inszenierter Lichtshow, Musik mit Töpfen, Bürsten sowie Fahrradklingeln und völlig durchgedrehten, logisch-unlogischen Texten zog jeden – zumindest für die ersten Minuten – schlagartig in ihren Bann. Das war nicht zuletzt der außergewöhnlichen Stimme von Sänger Robert Gwisdek zu verdanken. Die Faszination ließ jedoch im Laufe des Konzertes, das den Freitagabend abschloss, sichtlich nach. Hitze, Uhrzeit und die zeitweise etwas einschläfernden Beats der „Tentakel“ forderten ihren Tribut.

Bilder vom Mini-Rock-Festival Horb

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•Power ohne Ende: Die „Donots“ mit Sänger Ingo Knollmann machten ihrer Ankündigu...
•Power ohne Ende: Die „Donots“ mit Sänger Ingo Knollmann machten ihrer Ankündigung, alles in Staub und Asche zu legen, alle Ehre. Bild: Wagner

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Mini-Rock-Festival Horb 2018. Bild: Kuball
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Mini-Rock-Festival Horb 2018. Bild: Kuball
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•Skurril und fesselnd: „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“. Bild: Wagner
•Skurril und fesselnd: „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“. Bild: Wagner

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•MRFinale: ein letztes Mal Abrocken in Horb nach 14 Jahren Party. Bild: Wagner
•MRFinale: ein letztes Mal Abrocken in Horb nach 14 Jahren Party. Bild: Wagner

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•Der Höhepunkt für Hip-Hop-Fans: „Prinz Pi“ aus Berlin. Bild: Wagner
•Der Höhepunkt für Hip-Hop-Fans: „Prinz Pi“ aus Berlin. Bild: Wagner

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Zumindest gegen die Hitze wurde am Samstag ein äußerst adäquates Mittel gefunden: Zum überaus powervollen Auftritt der Trancecore-Band „To the Rats and Wolves“ rückte der Horber Oberbürgermeister Peter Rosenberger mitsamt Einsatzfahrzeug der Feuerwehr an – und spritzte mit kindlicher Freude Wasser über die tanzende Menge, bis sich der staubtrockene Untergrund in leichten Schlamm verwandelte.

Die Abkühlung war mehr als willkommen, schließlich versprachen die verbleibenden Acts keine Ruhepause. Besonders begeistert zeigten sich die etwa 6000 Besucher von Mini-Rock-Dauerbrenner „Itchy“. Dass deren Auftritt von besonders hoher Qualität war, zeigten nicht zuletzt die Dutzenden Backstage-Zuschauer, die neben und hinter der Bühne standen und sich dem Sog das klassischen „Itchy“-Punkrock nicht entziehen konnten.

Lebensläufe verändern

Den Weg zum großen Finale um 0 Uhr ebneten die kalifornische Ska-Punk-Band „Mad Caddies“ und schließlich der populäre Rapper „Prinz Pi“, der mit seiner wohlgewählten Song-Mischung ein Gefühlschaos bei seinen Fans auslöste. Entsprechend gezeichnet waren viele von ihnen, als das Festival nach dem Abgang des Rappers eigentlich beendet war – wären da nicht noch die Spezialgäste aus Ibbenbüren gewesen.

Der Höhepunkt für Hip-Hop-Fans: „Prinz Pi“ aus Berlin. Bild: Wagner

Der Höhepunkt für Hip-Hop-Fans: „Prinz Pi“ aus Berlin. Bild: Wagner

Holger Zimmermann, jahrelanger Berater der Mini-Rocker, wendete sich vor dem letzten Act an die das komplette Gelände ausfüllende Menge: „Die Geschichte des Mini-Rock – bitte, nehmt diese Idee mit, tragt sie nach Hause, tragt sie in die Welt, stellt was auf die Beine! Und ich verspreche euch, ihr werdet damit Lebensläufe verändern.“

Was auf diese Ansprache folgte, war eine Stunde lang Power ohne Limit. Die fünf Mitglieder der „Donots“, allen voran Sänger Ingo Knollmann, ließen sämtliche Müdigkeitserscheinungen bei den Fans verschwinden und schienen wie versprochen alles „in Schutt und Asche“ legen zu wollen.

MRFinale: ein letztes Mal Abrocken in Horb nach 14 Jahren Party. Bild: Wagner

MRFinale: ein letztes Mal Abrocken in Horb nach 14 Jahren Party. Bild: Wagner

Äußerst erwähnenswert: Trotz der wilden und mitreißenden Performance und dem wilden Tanzen der Masse fiel Gitarrist Alex Siedenbiedel während des Auftritts ein junger Mann in den vorderen Reihen auf, der offenbar mehrere weibliche Gäste bedrängte und angrapschte. Sofort meldete er dies über sein Mikrofon der Security, die den Mann unter tosendem Applaus entfernten.

Das Ende ist da

Um 1 Uhr ist der Moment schließlich gekommen: Die letzten Klänge der „Donots“ verstummen, unter Jubelstürmen betreten sämtliche Orga-Mitglieder die Bühne. Sänger Knollmann heizt die Menge immer weiter an, bis ihm schließlich einer der Orgas etwas ins Ohr flüstert. „Er hat gesagt: Spielt noch einen letzten Song. Was soll die Polizei machen? Das Festival nächstes Jahr verbieten?“, ruft Knollmann. Die „Donots“ spielen einen „Ramones“-Hit zum Abschluss, die Orgas tanzen wild auf der Bühne, dann verstummt die Band – im Gegensatz zu den Fans. Die Menge singt und singt, auf der Bühne fallen sich die Veranstalter mit Tränen in den Augen in die Arme. Fans wie Orgas zeigen Dankes-Plakate, auch im Publikum weinen die ersten.

Skurril und fesselnd: „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“. Bild: Wagner

Skurril und fesselnd: „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“. Bild: Wagner

Nach unbestimmter Zeit geht ein zwei Meter großer, muskelbepackter Mann vorbei, wischt sich Schweiß und vielleicht eine Träne aus dem Gesicht. „Alter, sowas trauriges habe ich in meinem Leben noch nie erlebt“, sagt er zu seinem Kumpel und kehrt der Bühne den Rücken zu. Mehr und mehr folgen ihm. Das Bühnenlicht erlischt, langsam kehrt Stille ein. Die ersten Abbauarbeiten beginnen, bis nichts mehr bleibt vom Mini-Rock. Nichts, außer Erinnerungen und Dankbarkeit.

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Erstellt:
06.08.2018, 01:00 Uhr
Aktualisiert:
06.08.2018, 15:50 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 12sec
zuletzt aktualisiert: 06.08.2018, 15:50 Uhr

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