Oberbürgermeisterwahl in Horb

Thomas Bauer fordert Peter Rosenberger heraus

Für den Rathaussessel gibt es einen zweiten Kandidaten.

03.06.2017

Von Dagmar Stepper

Thomas Bauer hat am Dienstag seine Bewerbung zur OB-Wahl am 16. Juli im Horber Rathaus abgegeben. Bild: Kuball

Thomas Bauer hat am Dienstag seine Bewerbung zur OB-Wahl am 16. Juli im Horber Rathaus abgegeben. Bild: Kuball

Thomas Bauer (55) wirkt ein wenig so, als könnte er es selbst noch nicht glauben: Er hat am Dienstag seine Bewerbung zu den Oberbürgermeisterwahlen der Stadt Horb abgegeben. Aus einer spontanen, etwas spinnigen Idee wurde nun eine ernsthafte Kandidatur. Sein Gefühl dabei: „Es schwankt zwischen Stolz und Hosen voll“, sagt er direkt heraus.

Warum kandidiert Bauer, ein selbstständiger Qualitätsmanager, gegen den Amtsinhaber Peter Rosenberger, der vermeintlich sicher im Sattel sitzt? Bauer bringt Demokratiegründe ins Spiel: „Eine Wahl ohne Alternative ist keine Wahl.“

In den letzten Tagen hat sein Leben rasant an Fahrt gewonnen. Auf der Straße wird er angesprochen, die Nachbarn geben ihm Tipps. Bauer muss jetzt sein Wahlprogramm aufstellen, seinen Wahlkampf planen. Urlaub nehmen, wie es andere tun, kann er als Selbstständiger nicht. Und auch die Arbeit nicht einfach ruhen lassen. Doch Bauer freut sich auf die Herausforderung. Ideen hat er zuhauf. Kindererziehung, Infrastruktur, Dorfzentren, demografischer Wandel – sie sprudeln heraus. Noch ungeordnet, aber Bauer ist am Sortieren. Drei Dinge sind ihm wichtig: Erstens: „Man kann mit relativ wenig Mitteln viel erreichen.“ Zweites: „Die verlorengegangen Wertegemeinschaft wieder leben.“ Drittens: „Horb voranbringen.“

Bauer ist Horber mit Leib und Seele. Er ist in der Weingasse aufgewachsen, hat hier Kindergarten und Schule besucht. Seine Ausbildung als Werkzeugmacher hat er in Horb absolviert, in der Neckarstadt auch bei einigen Unternehmen gearbeitet. Horb ist auch Teil seines Wahlkampfs: „Ich bin einer von hier“, sagt er. Inzwischen würden im Rathaus so viele von außerhalb arbeiten. Bauer spricht von „Fremdbestimmung“. Die Verwaltung sei zu wenig für die Bürger da. Das würde er ändern, wenn er am 16. Juli zum OB gewählt wird.

Als Horber weiß er auch, dass eine Zentralisierung nichts bringt: „Man muss klar sagen: Horb ist ein Dorf.“ Um die Kernstadt und den Hohenberg scharen sich 17 Teilorte. Sie sind stark und selbstbewusst. Und das sollen sie auch bleiben. Doch eins ist auch klar: „Wenn es der Kernstadt nicht gut geht, geht es den Teilorten auch nicht gut.“

Bauer hat wenig kommunalpolitische Erfahrung. Er sitzt als sachkundiger Bürger im Städtebau- und Sanierungsausschuss. Er sieht das aber nicht als Manko. In seinem Beruf als Qualitätsmanager begleitet er Produkte von der Entwicklung bis zur Serienreife. Seine Kunden sind mittelständische Unternehmen im süddeutschen Raum. Sein Job bedeutet Verantwortung, Planung und Problemlösung. Ähnlich den Aufgaben eines Oberbürgermeisters.

Politisch lässt er sich in keiner Ecke verorten. Bauer gehört bewusst keiner Partei an. Er kann sich mit konservativen, sozialen, liberalen und grünen Themen anfreunden. Und Parteigänger sind ihm zu einseitig: „Die haben Scheuklappen auf. Und was nicht auf ihrem Mist gewachsen ist, lassen sie nicht gelten.“

Bauer will in den kommenden sechs Wochen die Horber von sich als der bessere Kandidat überzeugen. Er plant Stadtteilbesuche, die er „Flecken-Tag“, nennt. Plakate und Flyer sind gerade am Entstehen. Nach seiner Beziehung zu Peter Rosenberger gefragt, antwortet er: „Wir duzen uns.“ Die beiden sind in der Horber Narrenzunft bei den Hexen. Und laufen sich natürlich hin und wieder über den Weg, Horb ist schließlich ein Dorf. Doch Bauer betont: „Auf eine Schmutzkampagne habe ich keine Lust. Jeder Kandidat soll fair seine Ziele verfolgen.“

Kurzbiografie

Thomas Bauer (55) ist Horber mit Leib und Seele. Von Beruf ist er selbstständiger Qualitätsmanager. In seiner Freizeit spielt er Badminton, fährt Motorrad, ist bei den Horber Hexen und engagiert sich bei den Städtepartnerschaften. Außerdem liebt er das Gärtnern und das Arbeiten mit Holz. Bauer ist verheiratet und hat mit seiner Frau Liliane drei Kinder im Alter von 21, 26 und 28 Jahren.

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Erstellt:
03.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 03.06.2017, 01:00 Uhr

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