War Vater ein Spion?

Tübinger Doku in eigener Sache: Eric Aschs „Deckname Pirat“

Der aus Tübingen stammende Filmemacher Eric Asch hat einen Dokumentarfilm über seinen Vater Robert gedreht. Anlass war die Entdeckung einer 3000 Seiten dicken Akte, die die Stasi über den früheren Leiter des Deutsch-amerikanischen Instituts geführt hat. „Deckname Pirat“ läuft am Freitag im Kino Museum.

14.10.2014

Eric Asch

Eric Asch

Warum hat sich die Staatssicherheit der DDR derart intensiv für einen augenscheinlich harmlosen Amerikaner interessiert, der nach seiner Zeit am Tübinger D.a.i. (1974 bis 1977) beruflich Austauschstudenten betreut hat? Sah sie ihn als relevante Quelle, um sich über die politischen Absichten der USA zu informieren? Hat er seine häufigen Reisen in die DDR, wo er auch zur Opposition Kontakte knüpfte, aus persönlichem Interesse unternommen oder war er ein Spion? Ist die Akte vielleicht nur ein Zeichen von Stasi-Paranoia?

Um die Wahrheit über seinen 2001 gestorbenen Vater herauszufinden, ist Eric Asch mit seinem Filmteam nach Ostdeutschland und quer durch die USA gereist. Er hat ehemalige Freunde, Kollegen, Army-Kameraden und sogar den damals zuständigen Führungsoffizier der Stasi ausfindig gemacht und befragt. Das Resultat der Recherche heißt „Deckname Pirat“ und wird am Freitag (17. Oktober) um 20.15 Uhr im Kino Museum erstmals in Tübingen vorgeführt. Asch, der nach seinem Sprachen-Studium am Tübinger Brechtbau die Münchner Filmhochschule absolviert hat, wird bei der Vorstellung anwesend sein und danach mit dem Publikum diskutieren.

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Erstellt:
14.10.2014, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 14.10.2014, 12:00 Uhr

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