Vortrag in Horb

Über die Faszination des Pilgerns: Sie waren dann mal weg

Unter dem Motto „Die Seele geht am liebsten zu Fuß“ berichteten Beate und Manfred Schoch im Gemeindezentrum Hohenberg über die Faszination des Pilgerns.

16.10.2023

Von NC

Von links: Manfred und Beate Schoch mit Jürgen Schmid und Hans Kneissler beim Vortragsabend auf dem Hohenberg. Privatbild

Von links: Manfred und Beate Schoch mit Jürgen Schmid und Hans Kneissler beim Vortragsabend auf dem Hohenberg. Privatbild

Beate und Manfred Schoch nahmen am vergangenen Freitag in ihrem Vortrag „Die Seele geht am liebsten zu Fuß – Teil 2“ die Zuhörerinnen und Zuhörer im Gemeindezentrum Hohenberg mit auf ihren Pilgerweg von Ulm bis in die Pyrenäen.

„Es beginnt immer mit dem ersten Schritt!“, ist das Ehepaar Schoch überzeugt. So unterschiedlich wie die Regionen, Orte, Pilgeretappen, so unterschiedlich seien die Motive, sich auf den Weg zu machen: religiöse Hintergründe, Zeit für sich selbst oder gemeinsam, Begegnung mit Natur und Kultur oder schlichtweg die körperliche Herausforderung.

„Die einen sind mutig, schnallen den Rucksack um und verabschieden sich für Wochen oder gar Monate. Andere tasten sich Stück für Stück an das Unternehmen Pilgern heran“, ist den beiden aufgefallen. Letztere starten da, wo sich die Unwägbarkeiten in Grenzen halten, man reagieren könne. Sie planen einen Zeitrahmen, der überschaubar sei, seien aber manchmal auch skeptisch: Ist das was für mich?

„Gleichgültig, mache den ersten Schritt jetzt und zögere mit Gedanken wie ‚was ist wenn‘“, motivierte die Schochs bei ihrem Vortrag die Zuhörer.

Nicht immer ein Zuckerschlecken

Denn genau so hätten sie sich an das Pilgern herangewagt und in fünf Jahren die Pilgerstrecke von Ulm bis an die Pyrenäen nach Saint-Jean-Pied-de-Port bewältigt. Wie an einer Perlenschnur reihen sich bedeutende Etappenorte aneinander: Konstanz, Einsiedeln, Genf, Le Puy-en-Velay, Aumont-Aubrac, Figeac, Moissac. Wie das „richtige Leben“ sei es nicht immer ein Zuckerschlecken gewesen. Zwischenzeitlich sind die beiden aber viele tausend Kilometer auf den unterschiedlichsten Pilgerwegen unterwegs, genießen in Dankbarkeit das Geschenk, dies gemeinsam tun zu dürfen.

Die Bilder zeigten einerseits beeindruckende Landschaften, romantische Orte und verlassene Höhenzüge, andererseits ließen sie erahnen, wie schwierig dieser Weg angesichts langer Hitzeperioden, körperlichen Einschränkungen und Selbstüberwindung war.

Die Referenten verzichteten auf ein Honorar und Fahrtgeld und baten stattdessen um eine Spende für „Mai Tâm – House of Hope“ in Ho-Chi-Minh-City in Vietnam. Die von Kamillianern 2004 gegründete Einrichtung böte Kindern, Jugendlichen und Müttern, die HIV-infiziert oder an Aids erkrankt sind, Heimat, medizinische Versorgung, schulische Bildung, Liebe und Zuwendung. Das Ehepaar Schoch steht mit den Verantwortlichen seit einigen Jahren in Verbindung und war auch selbst schon dort.

Veranstalter waren die Jakobusfreunde im Katholischen Dekanat Freudenstadt. Stellvertretend dankten Hans Kneissler aus Salzstetten und Jürgen Schmid aus Bildechingen dem Ehepaar für den Abend und warben für eine Mitarbeit bei den Jakobus-Freunden. Die Gruppe freue sich sehr über Nachwuchs.

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Erstellt:
16.10.2023, 17:35 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2023, 17:35 Uhr

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