Würzburg

Corona: Uniklinik nimmt Heim in Schutz

Nach neun Todesfällen in einer Pflegeeinrichtung in Würzburg sind weitere 15 Bewohner positiv getestet.

23.03.2020

Von dpa/epd

Ein Hinweisschild warnt vor dem Betreten des Heims. Foto: Nicolas Armer/dpa

Ein Hinweisschild warnt vor dem Betreten des Heims. Foto: Nicolas Armer/dpa

Würzburg. Das Universitätsklinikum Würzburg hat ein Pflegeheim in Schutz genommen, in dem neun Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind. „Die Infektionswelle hat die Altenpflegeeinrichtung getroffen, als Covid-19 in Deutschland noch eine Rarität war“, heißt es in einer Mitteilung vom Samstagabend. Alle hygienisch notwendigen Maßnahmen würden ergriffen – „aber natürlich ist der Kampf der Ärzte und des Pflegepersonals gegen die Krankheit in einem Pflegeheim noch weitaus schwieriger als in den rund um die Uhr mit ärztlichem und pflegerischem Fachpersonal für Infektionskrankheiten ausgestatteten Kliniken“.

Auf der Infektionsstation der Uniklinik werden demnach derzeit fünf Patienten aus dem Heim behandelt. Zehn weitere Bewohner des Heimes seien positiv getestet und bedürften umsichtiger Pflege. „Wir stehen bereit, wenn eine stationäre Behandlung notwendig wird, aber Hut ab vor dem Team des Pflegeheimes, das solche Leistungen erbringt, stets selbst auch bedroht von der Infektion, die aber bei Jüngeren meist nicht so schwer verläuft“, sagte der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, Georg Ertl, laut Mitteilung.

Wie das Pflegeheim bekannt gab, hätten sich 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter infiziert. Man habe die Tagespflegestation und das Geriatriezentrum geschlossen, damit die Beschäftigten aus diesen Bereichen die Kollegen unterstützen könnten, hieß es. Die Infektionsquelle für die Erkrankungen in der Einrichtung sei unbekannt, erklärte das Universitätsklinikum Würzburg.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert Bund und Länder auf, Bewohner und Personal in Pflegeheimen besser zu schützen. Die Ausstattung mit Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln müsse umgehend verbessert werden.

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Erstellt:
23.03.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 23.03.2020, 06:00 Uhr

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