Ärgernis

Vergebliches Warten auf Post

Etliche Bürger wollen seit Tagen Sendungen in der Packstation in Sulz abholen, doch dort sind die Pakete nicht. DHL weiß nichts über den Verbleib.

13.01.2018

Von Cristina Priotto

Wo sind die Lieferungen, die weder zugestellt noch in der Packstation in der Sulzer Bahnhofstraße abgeliefert wurden? Bild: Priotto

Wo sind die Lieferungen, die weder zugestellt noch in der Packstation in der Sulzer Bahnhofstraße abgeliefert wurden? Bild: Priotto

Beim Lieferservice DHL der Deutschen Post ist zurzeit offenbar mal wieder der Wurm drin: Seit Tagen warten zahlreiche Empfänger von Paketsendungen aus dem gesamten Sulzer Stadtgebiet vergeblich auf die Zustellung ihrer Lieferungen. Doch niemand kann den zunehmend verzweifelteren Kunden etwas zu deren Verbleib sagen.

Der Reihe nach: Betroffene erhielten Anfang der Woche anstatt der erwarteten Sendung eine Benachrichtigungskarte, dass ein Päckchen oder Paket nicht persönlich habe zugestellt werden können. Dies war schon das erste Ungewöhnliche, denn normalerweise werden Lieferungen bei Abwesenheit der eigentlichen Empfänger bei Nachbarn abgegeben.

Stattdessen konnten die Kunden der Benachrichtigungskarte den Hinweis entnehmen, die Sendung liege am Folgetag ab 10 Uhr in der Packstation mit der Nummer 108 auf dem Parkplatz des Aldi-Markts in der Bahnhofstraße in Sulz zur Abholung bereit. Mehrere Kunden suchten daraufhin erstmals am Dienstag die Abholstelle in Sulz auf. Doch auf das Scannen des Barcodes folgte die Ernüchterung: „Es liegt keine Sendung für Sie in dieser Packstation“, zeigte das Display an.

Dasselbe wiederholte sich am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Ein Mann und eine Frau aus zwei verschiedenen Sulzer Teilorten trafen sich zufällig vor der Packstation. Da beide dasselbe Problem zu beklagen hatten, wählte einer der beiden die für Probleme angegebene Nummer der Hotline. Dort wurde den verhinderten Paketempfängern aber nur lapidar bestätigt, was bereits bekannt war: „Die Lieferung ist nicht in der Packstation.“

Die DHL-Mitarbeiterin sicherte indes zu, am Donnerstag ab 19 Uhr lägen die Päckchen garantiert in einer der gelben Boxen.

Nachdem der dann vierte Versuch, die erwartete Post am angegebenen Ort vorzufinden, am gestrigen Freitag erneut scheiterte, wandten sich die Betroffenen schließlich an die Post-Verkaufsstelle in der „Blass-Erlebniswelt“. Denn wer einschlägige Internet-Foren konsultiert, kann dort erfahren, dass die Zustellung bisweilen an eine andere Packstation oder die nächstgelegene Postfiliale erfolgt. Die Mitarbeiterin am Post-Schalter seufzte angesichts der Schilderung der entnervten Kunden und berichtete: „Diese Woche waren schon viele mit demselben Problem da. Gerade ist es echt eine Katastrophe“. Die DHL-Boten werden häufig nur zwei Tage eingelernt, und gerade bei neuen Kräften sind Schwierigkeiten dann wenig überraschend.

Für die ungewöhnliche Tatsache, dass die Sendungen offenbar direkt in die Packstation gebracht wurden (ohne dort bislang allerdings anzukommen), hat die Blass-Angestellte ebenfalls eine erstaunliche Erklärung: „Wenn die Packstation leer ist, müssen die Boten diese befüllen“ – nicht gerade im Sinne der Kunden.

Teilweise kommt erschwerend hinzu, dass der Verbleib der Lieferung nicht nachverfolgt werden kann, da die auf der Benachrichtigungskarte aufgedruckte Sendungsnummer nicht lesbar ist. Der wenig hilfreiche Hinweis der Beschwerdestelle: „Warten Sie, bis der Absender sich meldet“. Denn wenn ein Paket nach neun Tagen in der Packstation nicht abgeholt wird, schickt DHL es zurück an den Absender – womöglich in die nächste Packstation…

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Erstellt:
13.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 13.01.2018, 01:00 Uhr

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