Stuttgart

VfB will auf Mallorca «Kräfte bündeln»

Mit einem Tapetenwechsel will der VfB Stuttgart die Wende im Kampf um den Klassenverbleib erzwingen.

26.04.2016

Von dpa/lsw

VfB Stuttgart-Trainer Jürgen Kramny. Foto: Marijan Murat/Archiv dpa/lsw

VfB Stuttgart-Trainer Jürgen Kramny. Foto: Marijan Murat/Archiv dpa/lsw

Stuttgart. Der abstiegsgefährdete Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga bereitet sich auf das vorentscheidende Kellerduell bei Werder Bremen mit einem dreitägigen Trainingslager auf Mallorca vor. «Wir wollen die Kräfte bündeln, die Sinne schärfen und einen guten Geist für das Bremen-Spiel entwickeln», begründete Sportvorstand Robin Dutt den kurzfristig anberaumten Arbeitsausflug in das Urlauberparadies. «Es ist wichtig, dass wir aus dem üblichen Trott rauskommen.»

Im Winter hatte dieser Kniff schon einmal gewirkt. Nach einem Trainingslager in der Türkei starteten die damals ebenfalls auf dem 15. Platz vor Bremen dümpelnden Schwaben in der Rückrunde mit vier Siegen in Serie und einem Remis phänomenal durch. «Es war ein gutes Trainingslager in der Winterpause. Daran wollen wir jetzt anknüpfen», sagte der Manager am Dienstag in einer Medienrunde.

Angesichts der prekären Situation ist dies auch bitter nötig. Um den ersten Absturz in die Zweitklassigkeit nach 41 Jahren zu vermeiden, kann sich Stuttgart in Bremen eigentlich keine Pleite erlauben. Sollte der VfB am Montagabend bei den Hanseaten dennoch verlieren und der Vorletzte Eintracht Frankfurt am Samstag in Darmstadt gewinnen, droht sogar der tiefe Fall auf einen direkten Abstiegsplatz. Denn die Schwaben liegen vor dem 32. Spieltag nur zwei Zähler vor Werder und drei vor Frankfurt.

Um sich optimal auf dieses Schlüsselspiel vorbereiten zu können, fiel nun kurzfristig die Entscheidung für das Trainingslager von Mittwoch bis Freitag. «Es geht jetzt darum, dass wir uns in Ruhe und intensiv auf Bremen vorbereiten», sagte Dutt.

Der Manager stellte aber auch klar, dass es auf Mallorca keine Sondermaßnahmen gebe. «Das ist ein ganz normales Trainingslager ohne Hokuspokus.» Die VfB-Verantwortlichen versprechen sich durch den vorübergehenden Umzug einen entscheidenden Effekt. «Es ist wichtig, positive Gedanken und ein positives Feeling zu entwickeln. Kämpfen und spielen geht nur, wenn man locker im Kopf ist», sagte Dutt, der dies aus seiner ehemaligen Trainertätigkeit bestens kennt. «So blöd sich das anhört, Kampf um den Klassenerhalt und positive Gefühle, aber das ist so. Wir werden das hinkriegen.»

Ursprünglich plante der VfB, für drei Tage ins Allgäu zu gehen. Aber wegen des dort schlechten Wetters mit Schneefällen fliegt Trainer Jürgen Kramny mit einem 22 Mann großen Kader, Dutt und Sportpsychologe Philipp Laux auf die Balearen. Präsident Bernd Wahler zählt nicht zum Tross. Aber von den drei Langzeitverletzten wird Kevin Großkreutz mitkommen. Der Verteidiger zählt neben dem ebenfalls schmerzlich vermissten Antreiber Serey Dié zu den großen Motivatoren. Und ohne den seit Monaten fehlenden Torjäger Daniel Ginczek fehlt es im Angriff entscheidend an Durchschlagskraft.

Dieses Spielertrio fehlt im Kampf gegen den Abstieg enorm, wie sich seit Wochen zeigt. Das räumen Dutt und Kramny immer wieder ein. Aber: «Wir haben genügend Typen in der Mannschaft, auch wenn uns die drei Langzeitverletzen fehlen», konstatierte der Sportvorstand.

Und trotz zuletzt sechs sieglosen Spielen und nur zwei Punkten hält Dutt eisern an Kramny fest. Sein jüngstes klares Bekenntnis zum Coach nach der 0:3-Niederlage gegen Dortmund verteidigte er nachhaltig: «Das war keine politische Aussage, sondern steht für unser hundertprozentiges Vertrauen in Jürgen. Jürgen hat einen klaren Plan.» Am Montag sollte der allerdings aufgehen, sonst sieht es für den VfB zappenduster aus.

VfB Stuttgart-Trainer Jürgen Kramny. Foto: Marijan Murat/Archiv dpa/lsw

VfB Stuttgart-Trainer Jürgen Kramny. Foto: Marijan Murat/Archiv dpa/lsw

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Erstellt:
26.04.2016, 13:58 Uhr
Aktualisiert:
26.04.2016, 16:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 26.04.2016, 16:00 Uhr

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