Sulz · Fußball-Bezirksliga

Von Holzhausen nach Sulz

Riccardo Spataro und Philipp Rumpel übernehmen ab sofort den VfR Sulz.

28.05.2020

Von enz

Die neuen Spielertrainer des VfR Sulz: Riccardo Spataro (links) und Philipp Rumpel. Bild: Jürgen A. Klemenz

Die neuen Spielertrainer des VfR Sulz: Riccardo Spataro (links) und Philipp Rumpel. Bild: Jürgen A. Klemenz

Zuletzt haben sie gemeinsam in der Sulzer E-Jugend gekickt – jetzt ein überraschendes Wiedersehen: Riccardo Spataro und Philipp Rumpel trainieren künftig als gleichberechtigte Spielertrainer den Bezirksligisten VfR Sulz. Damit meldete gestern der Vorstand Sport des VfR, Tobias Nübel, Vollzug nach einer „relativ langen Suche nach einem Nachfolger für Matthias Bantle.“ Bantle hatte schon vor dem coronabedingten Saisonabbruch verkündet, den VfR nach zwei Jahren zu verlassen. Für die beiden Neuen ist es die erste Trainerstelle, Spataro hat nach sechs Jahren den Landesliga-Tabellenführer FC Holzhausen etwas überraschend verlassen (wir berichteten am 18. Mai exklusiv).

„Das mit Riccardo hat sich ja ganz kurzfristig ergeben, und damit hatten wir Glück. Wir hatten neben unserem Spieler Philipp Rumpel damit insgesamt drei Trainerkandidaten. Wir waren uns intern einig, dass Spataro der beste Kandidat ist“, sagte Nübel. Mit den beiden Spielertrainern hat der VfR Sulz künftig verbands- und landesligaerfahrene Akteure (Spataro hat in Villingen sogar zehn, in Balingen sieben Oberligaspiele gemacht), durch die sich der Sportvorstand nicht nur einen Schub innerhalb der Mannschaft, sondern auch bei den anstehenden Neuverpflichtungen erhofft. „Das kann bei den Spielern, mit denen wir im Gespräch sind, einen positiven Effekt auslösen.“ Über Spataro sagt Nübel: „Er ist ein gestandener Landesligaspieler, der sicher auch Verbandsliga spielen könnte. Seine Vorstellungen sind sehr ambitioniert.“

Neue Herausforderung

So wohl Rumpel als auch Spataro betonen, dass sie schon vorgehabt haben, mal als Trainer zu arbeiten, dass es so schnell geht, sei aber nicht vorauszuahnen gewesen. „Für mich ist es eine neue Herausforderung, ich freue mich, dass es geklappt hat“, sagte der 28-jährige Philipp Rumpel, der einen Monat älter als Spataro ist. Dieser sieht es ähnlich. „Ich bin sehr glücklich, zusammen mit Philipp den VfR trainieren zu können. Er ist in Sulz eine Identifikationsfigur und wir haben die gleiche Idee, Fußball zu spielen. Wir kennen uns von klein auf. Dass es sich jetzt, durch meine überraschende Trennung vom FC Holzhausen, so ergeben hat, war zwar nicht geplant, denn ich hätte in Holzhausen gerne noch die Verbandsliga mitgenommen. Aber Sulz ist jetzt der richtige Ort für mich, hier ist ein tolles Stadion mit idealen Trainingsbedingungen. Die Mannschaft hat eine hohe Qualität“, sagt Spataro, der in Horb geboren wurde, in Sulz aufgewachsen ist und bis vor acht Jahren auch in der Neckarstadt gewohnt hat, bevor er aus nach Rottweil gezogen ist.

Der Optiker Philipp Rumpel ist ein Sulzer Eigengewächs, hat außer bei seinem Heimatverein zwei Jahre beim SV Zimmern in der Landesliga und zwei Jahre Verbandsliga beim FC 07 Albstadt gespielt. In dieser Saison hat Rumpel nur vier Spiele für den VfR gemacht, dann erlitt er beim Spiel in Bierlingen seinen zweiten Kreuzbandriss. „Für mich persönlich kam die Coronapause gar nicht so ungeschickt, so konnte ich meine Verletzung wenigstens auskurieren“, sagt Rumpel.

Beide können sich vorstellen, mal einen Trainerschein zu machen, derzeit ist das aber weder bei Rumpel noch bei Spataro ein aktuelles Thema: „Ein Trainerschein ist nicht alles und heißt noch lange nicht, dass ein Schein einen guten Trainer ausmacht. Wir haben beide bei verschiedenen Vereinen höherklassig gespielt. Ich hatte das Glück, in Reutlingen und Villingen bei Profivereinen die höchste Fußballausbildung genossen zu haben. Und ich denke, ich habe ein gewisses Fußballverständnis“, sagt Spataro.

Nach den Zielen gefragt antwortet Rumpel: „Das ist in der derzeitigen Zeit schwer zu sagen. Auf jeden Fall wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wir werden versuchen, in der Tabelle so hoch wie möglich zu kommen.“ Spataro wird konkreter: „Die Mannschaft hätte besser dastehen können. Jetzt ist es unsere Aufgabe, sie so aufzustellen, dass sie ein klares Konzept hat, dass die ganze Mannschaft zusammen verteidigt und zusammen angreift. Sulz hat in der Bezirksliga immer eine gute Rolle gespielt, und da wollen wir wieder hin. So um Platz fünf“, gibt Spataro zunächst mal als Ziel aus.“

Tobias Nübel erhofft sich noch einen weiteren Effekt: „Die jungen Spieler, die wir haben, sollen sich weiterentwickeln. Sie sollen sehen, da geht etwas. Wir bieten ihnen mit Spielertrainern, die höherklassig gespielt haben, eine entsprechende Perspektive.“

Gestern Abend wurden die beiden Spielertrainer der Mannschaft beim zweiten Training nach den Lockerungen der Trainingsbedingungen vorgestellt. Am Montag waren schon 30 Spieler beim ersten Training dabei.

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28.05.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 15sec
zuletzt aktualisiert: 28.05.2020, 01:00 Uhr

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