Horb · Vortrag

Von der Haustüre nach Saint-Jean-Pied-de-Port

„Die Seele geht am liebsten zu Fuß“ lautet der poetische Titel des Vortrags eines Hausacher Ehepaars über Pilgererfahrungen.

07.10.2022

Von NC

Die Jakobsmuschel ist das Symbol für den Pilgerweg. Privatbild

Die Jakobsmuschel ist das Symbol für den Pilgerweg. Privatbild

Vor 17 Jahren sammelten Beate und Manfred Schoch auf dem Oberschwäbischen Jakobusweg von Ulm nach Konstanz ihre ersten Pilgererfahrungen. In der Zwischenzeit sind es über 7000 Kilometer, die das Ehepaar auf unterschiedlichen Jakobuswegen sowie der Via Regia, dem Bonifatiusweg und dem Franziskusweg zurückgelegt hat. Nein, kein Bazillus, keine Sucht, beteuern beide.

Ernesto, Herbergsvater am Camino del Norte, nennt das Unterwegssein die „Universität des Lebens“; keine Urlaubsreise, kein Konsumieren, kein Durchhängen, sondern eine höchst individuelle Angelegenheit, die Mut und Ausdauer bedürfe, eine intensive Zeit des Lernens, des Erfahrens. „Wie es wirklich ist, einen Camino zu gehen, weiß ich erst, wenn ich es getan habe.“

Vortrag auf dem Hohenberg

Beate und Manfred Schoch möchten in ihrem Vortrag „Die Seele geht am liebsten zu Fuß“ am Freitag, 14. Oktober, ab 19.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum auf dem Horber Hohenberg, Südring 11, das Publikum mitnehmen auf den Pilgerweg von Hausach an die Pyrenäen. Der Eintritt ist frei, Veranstalter sind die Jakobusfreunde im katholischen Dekanat Freudenstadt. So wie die Pilger vergangener Jahrhunderte startete das Ehepaar an der eigenen Haustüre. Wer ruhiges Pilgern anstrebt, ist auf den nahezu 1400 Kilometern in 65 Etappen genau richtig. Kulturelle Highlights halten sich in Grenzen, meist regiert Natur pur.

Die Route führt von Hausach über das Landwassereck nach Freiburg und Thann im Elsass, weiter durch die Franche-Comté und das Burgund nach Vézelay. Hier beginnt einer der vier großen mittelalterlichen Hauptwege durch Frankreich, die 900 Kilometer lange Via Lemovicensis. Mit Ausnahme weniger Zentren wie Limoges und Périgueux schlängelt sich die Voi de Vézelay durch kaum besiedelte Regionen und nahezu unendliche Waldgebiete im Süden Frankreichs. Kurz vor Saint-Jean-Pied-de-Port trifft man auf den bekannten Camino, der vom Bodensee kommend, durch die Schweiz und Frankreich an den Pyrenäen endet.

Beate und Manfred Schoch freuen sich auf Besucher und deren Spenden: Die Referenten unterstützen seit über zehn Jahren die Kamillianer in Ho-Chi-Minh-City in Vietnam und haben mit den Verantwortlichen persönlichen Kontakt.

John Toai leitet „Mai Tâm – House of Hope“, ein Haus für Kinder, Jugendliche und Mütter, die infiziert oder an Aids erkrankt sind. Hoang Anh Vu betreut ein Hospiz, ein Haus für Krebskranke und seit kurzem ein Pflegeheim.

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Erstellt:
07.10.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 07.10.2022, 01:00 Uhr

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