Kanupolo

WM-Teilnehmer doch zu stark

Beim 9. Internationalen Kanupoloturnier des ASV Horb spielte sich die zweite Mannschaft des Gastgebers sensationell ins Endspiel vor. Dort war das Team aus Prag jedoch nicht zu schlagen.

20.02.2018

Von Sascha Eggebrecht

Das Team des ASV Horb (in schwarz) musste sich in der Gruppenphase gegen das Team aus der Schweiz mit 3:4 geschlagen geben. Bilder: Kuball

Das Team des ASV Horb (in schwarz) musste sich in der Gruppenphase gegen das Team aus der Schweiz mit 3:4 geschlagen geben. Bilder: Kuball

Vor dem Endspiel hatten sich die Horber schon noch berechtigte Hoffnungen auf den Turniersieg gemacht. Denn schon in der Gruppenphase spielten beide Teams gegeneinander. Dort gewann Horb II mit 7:6. Doch Spieler Manuel Born ahnte nichts Gutes: „Das kann böse für uns enden. Die wollen sich doppelt an uns rächen.“ Zum einen wegen der Gruppenspiel-Pleite und zum anderen, weil die Horber im Halbfinale Prag II mit 5:3 aus dem Turnier warfen. „Sicherlich wollten die Prager lieber unter sich bleiben“, sagte Born.

Mit einem tschechischen Endspiel hatte wohl auch Horbs Kanupolo-Chef Sebastian Blume gerechnet, denn der zeigte sich überrascht: „Ich hätte nie gedacht, dass unsere Mannschaft im Endspiel stehen würden. Aber, sie hat sich den Endspieleinzug verdient.“

Schreckmomente in der Halle

Zuvor erlebten die Spieler und Zuschauer aber einige Schreckmomente im Hallenbad. Eine Spielerin aus Neuburg bekam am Beckenrand einen Ball so unglücklich an den Kopf, dass sie mit diesem gegen die harte Fliesenwand knallte. Sofort wurde sie ins Krankenhaus nach Freudenstadt gebracht – Verdacht auf Gehirnerschütterung. Dort blieb sie dann auch über Nacht, wurde dann aber wieder entlassen. Durch diesen Ausfall musste Horb wieder umdisponieren. Denn die Spielerin war als Gastspielerin im Team gewesen. „Wir haben dann zwei Spielerinnen aus Basel bekommen“, sagte Born, der auch die vergangenen zwei Wochen nicht ins Kanu einsteigen konnte: Sehnen- und Muskelprobleme zwangen ihn zum Pausieren.

Für einen Prager Spieler war nach dem Anstoß das Turnier auch beendet: Er bekam die Vorderseite des gegnerischen Bootes direkt auf seine Nase. Mit blutendem Riechorgan stieg er aus seinem Kanu aus.

Im Endspiel schienen die Probleme im Knie sich bei Born nicht bemerkbar zu machen. Er wirbelte mit dem Paddel unerbittlich durchs Wasser und war zunächst die spielbestimmende Persönlichkeit auf dem Wasser. So brachte er sein Team im Endspiel auch in Front, doch die Prager konterten und führten wenig später mit 2:1 und 3:2.

Prag zieht nochmal an

Dann waren nur noch wenige Sekunden in der ersten Hälfte zu spielen. Die Horber hatten den Ball. Horbs Schiedsrichter Lars Jan Helbig beobachtete das Spiel vom Beckenrand aus und schrie in Richtung Spieler: „Wirf doch endlich mal!“ Der Horber schien die Wörter gehört zu haben und zog zum 3:3 ab. Dann war Halbzeit.

Danach war es allerdings Aus mit der Horber Herrlichkeit. Born war es, der beim Stand von 4:6 den Ball im Angriff verdaddelte. Die Folge: das siebte Gegentor. Sieben Sekunden vor Schluss stellten die Prager mit dem achten Treffer den Endstand her. Trotz der Niederlage zeigte sich Born zufrieden: „Unser Team mit Jannik Martensen, Moritz Fuchs, Sebastian Skowronek und den Aushilfsspielerinnen hat gut zusammen funktioniert. So bringt Kanupolo Spaß.“

Richtig gute Laune hatte auch Lars Jan Helbig. Seit kurzem weiß der Schiedsrichter, dass er erneut zu einem WM-Einsatz kommen wird. Im Sommer wird er einer der deutschen Referees sein, der die Spiele in Kanada leiten wird. „Das wird eine interessante Aufgabe werden.“

Kathrin Skowronek hat schon mal beim Organisator Sebastian Blume über die Schulter geguckt. In zwei Jahren soll sie das Turnier organisieren.

Kathrin Skowronek hat schon mal beim Organisator Sebastian Blume über die Schulter geguckt. In zwei Jahren soll sie das Turnier organisieren.

Die Abschluss-Tabelle:

1. Prag

2. ASV Horb II

3. Prag II

4. SUI Women

5. DRC Neuburg II

6. KC Radolfzell

7. DRC Neuburg

8. Schleissheimer PC

9. ASV Horb

10. Basilik Paddler

11. Strasbourg Wom

12. Neuburg Damen

13. KS Friedrichshafen

14. KC Stuttgart

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Erstellt:
20.02.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 39sec
zuletzt aktualisiert: 20.02.2018, 01:00 Uhr

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