Eutingen · Gartenpflege

Warum nicht Wiese statt Rasen?

Wird der Rasen kurz geschoren, sind Tiere gefährdet. Der Eutinger Nabu wirbt deshalb um Rücksicht.

31.05.2023

Von NC

Kaum ist der Boden abgetrocknet, geht es los: Es röhren die Motoren, damit der Rasen kurz, der Garten gepflegt aussieht. „Erbarmungslos schneiden diese unter Hecken und auf dem Rasen alles kurz und klein“, schreibt die Eutinger Nabu-Gruppe in einer Mitteilung. „Tiere, die nicht schnell genug flüchten können, haben das Nachsehen.“ Für einige könne bereits der erste Frühjahrsschnitt eines Mähroboters tödlich enden, etwa für kleine Igel auf Nahrungssuche oder wechselwarme Blindschleichen.

Der Nabu wirbt deshalb bei Gartenbesitzerinnen und -besitzern für mehr Vorsicht und Rücksicht. „Warum nicht einen Teil des Rasens in eine Wiese umwandeln?“, heißt es in der Mitteilung. Bleibt der Rasenmäher häufiger aus, bringe das mehr blühende, summende und zwitschernde Vielfalt vor die Haustüre.

Vor Kauf informieren

Vollautomatische Mähroboter sind in einigen Gärten selbst nachts unterwegs. Die Geräte sparen Zeit, „verbrauchen aber Energie und sorgen für grüne Ödnis ohne jede Blüte“, so der Nabu. Für Insekten seien solche Flächen tot. Laufen die Mähroboter nachts oder in der Dämmerung, seien nachtaktive Tiere gefährdet: „Mähroboter entziehen Kleinsäugern und vielen Insekten jegliche Nahrungsgrundlage.“ Kleine Tieren wie Spinnentieren, Jungigeln, Blindschleichen und Eidechsen hätten kaum eine Chance: Sie können überrollt, verstümmelt und getötet werden. „Wer ein neues Gerät kauft, sollte sich zuvor beraten lassen, ob diese für Igel und Kinder gefährlich sind“, raten die Naturschützer. Freischneider oder Fadenmäher könnten schlafende Igel unter Hecken verletzen oder töten, auch mit diesen Geräten sei besondere Vorsicht geboten.

Es lohne sich auch, Grünflächen nur ein bis zweimal im Jahr zu mähen. Zum einen sollen sich dann von alleine standorttypische Wildblumen wie etwa Kleesorten und Löwenzahn ansiedeln, zum anderen sorge mehr Wildnis für ein kleines Paradies: „Es siedeln sich Raupen und Schmetterlinge, Grashüpfer, Wildbienen und Spinnentiere an“, heißt es in der Mitteilung vom Dienstag.

Treffen am 16. Juni

Der Stammtisch des Nabus findet wieder am Freitag, 16. Juni, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr am Wachhäusle. Alle Freunde der Natur, Mitglieder und Nichtmitglieder seien herzlich dazu eingeladen, gemütlich zusammenzusitzen, zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Der Stammtisch ist immer am dritten Freitag im Monat.

Zum Artikel

Erstellt:
31.05.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 31.05.2023, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!