Sulz · Tiere

Sulzer Tierschutzverein bittet: Wegen der Setzzeit auf Tiere achten

Hundehalter und alle, die sich in der Natur aufhalten, sollten Rücksicht auf Würfe verschiedener Säugetiere nehmen.

27.03.2024

Von NC

Nur verletzte oder kranke Kaninchen sollten zum Tierarzt.Privatbild

Nur verletzte oder kranke Kaninchen sollten zum Tierarzt.Privatbild

Der Tierschutzverein Sulz und Umgebung informiert, dass vom 1. April bis 15. Juli die sogenannte Brut- und Setzzeit von Wildtieren ist. In diesem Zeitraum werfen verschiedene Tierarten ihre Jungen, wie zum Beispiel Feldhasen, Wildkaninchen, Rehe und Schwarzwild. Aber auch Bodenbrüterlegen jetzt ihre Eier, wie zum Beispiel Enten, Gänse, Schwäne, Rebhühner oder Fasane.

In dieser Zeit gilt ein besonderes rücksichtsvoller Umgang mit Wildtieren – und Hunde gehören unbedingt an die Leine. Nicht nur, um die Jungtiere zu beschützen, sondern auch Halter und Hund, denn Wildschweine verteidigen ihre Jungen. Ebenso kann unter Umständen schon der Geruch eines Hundes am Jungtier ausreichen, dass die Mutter es nicht mehr annimmt.

Richtig Handeln bei Jungtierfund

Was tun, wenn man ein junges Wildtier gefunden hat? „Bei Rot-oder Schwarzwild sollte immer der zuständige Jäger benachrichtigt werden“, erklärt der Tierschutzverein. Wer dies ist, weiß normalerweise der örtliche Polizeiposten oder das zuständige Polizeirevier. Bei Feldhasen kommt es immer auf die Umstände des Fundes an. Findet man ein Jungtier, das alleine und ganz still sitzt, sollte es in Ruhe gelassen werden. Denn Feldhasen sind Nestflüchter und sitzen nicht einmal mit ihren Geschwistern zusammen. Dies dient der Tarnung und ist überlebenswichtig, um bei Fressfeinden keinen Jagdreflexauszulösen. Die Mutter solcher alleine und stillsitzender Jungtiere hält sich immer in der Nähe auf und kommt nur ein bis zwei Mal am Tag, um das Junge zu säugen, dies meist in der Dämmerung.

Findet man ein verletztes oder geschwächtes Jungtier, darf man dieses anfassen und sollte den jungen Feldhasen sofort zu einem Tierarzt oder Tierschutzverein bringen. Futter und Wasser sollte man kleinen Feldhasen aber auf keinen Fall geben: „Die jungen Häschen brauchen eine spezielle Nahrung, und eine falsche Fütterung könnte zum Tod führen“, erklärt der Tierschutzverein. Für den Transport sollte ein verletzter oder geschwächter junger Feldhase in eine Schachtel mit einem Handtuch gesetzt werden. Die Finder sollten für Ruhe und Wärme für das Tier sorgen bis dieses die richtige Versorgung erhält.

Der Tierschutzverein Sulz und Umgebung hat gute Pflegestellen, die sich fachgerecht und rund um die Uhr um solche Tiere bis zur Auswilderung kümmern. „Bitte versuchen Sie es nicht selbst“, appelliert der Tierschutzverein. Es ist tatsächlich verboten, Wildtiere gefangen zu halten, und gerade Feldhasen sind nicht vergleichbar mit Zwergkaninchen.

Feldhase oder Kaninchen?

Der kleine, aber feine Unterschied zwischen Hase und Kaninchen: Hasen leben oberirdisch in Kuhlen oder Mulden und sind Einzelgänger, werfen nur ein bis zwei Jungtiere pro Trächtigkeit und sind Nestflüchter, das heißt, Feldhasenjunge kommen „fertig“ auf die Welt.

Kaninchen hingegen leben unterirdisch, legen im Frühling und Herbst ihre unterirdischen Gänge an und werfen dort zwei bis sechs Jungen in einem Nest. Diese kommen blind und nackt zur Welt und sind absolut hilflos. Innerhalb von vier Wochen entwickeln Kaninchen sich so, dass sie anfangen, das Nest zuverlassen. Kaninchen leben in großen Gruppen zusammen und sind standorttreu.

Wer sich unsicher ist, wie man sich beim Fund eines Jungtieres verhalten soll, kann sich beim Tierschutzverein (Telefon 0176/24075852) oder bei der Tierarztpraxis von Stromberg
(Telefon 0745/6366 melden.

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Erstellt:
27.03.2024, 09:31 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 27.03.2024, 09:31 Uhr

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