Der Weihnachtsmarkt fällt aus

Die bereits vorab beschlossene Absage des Weihnachtsmarkts war die zentrale Botschaft bei der Mitgliederversammlung im Kienbergsaal des Kurhauses. Geplant war der vorweihnachtliche Markt vom 4. bis 13. Dezember. In einer Pressemitteilung verweist der Verein auf „die landesweit steigenden Infektionszahlen und die damit drohenden Einschränkungen, die eine seriöse Vorbereitung des Weihnachtsmarkts nicht zulassen“. Darüber hinaus liege das finanzielle Risiko trotz des Zuschusses durch die Stadt ausschließlich beim Verein.

Das Risiko von „mehreren zehntausend Euro“ könne man nicht eingehen, heißt es in der Mitteilung. Deshalb habe der Vorstand die Absage beschlossen. Dieser verweist in seiner Erklärung auf die höheren Sicherheitsvorkehrungen wie das Einzäunen des Geländes, die Zugangskontrollen durch Security und die Erfassung der Personendaten, die mit einem „erheblichen finanziellen Mehraufwand“ verbunden wären.

Alternativkonzept keine Lösung

Darüber hinaus bestehe das Risiko, dass der Markt nach Abschluss der gesamten Vorbereitungen einschließlich Hüttenaufbau und Installation der Versorgungsleitung kurzfristig abgesagt werden müsste. Da springe dann auch keine Versicherung ein.

„Öffentlich andiskutierte, alternative Konzepte, die vom Verein seit Jahren überlegt werden, sind nicht mit geringerem Aufwand verbunden und stellen ebenfalls keine Lösung dar“, heißt es weiter. Der Vorschlag war, die Stände über den gesamten Marktplatz zu verteilen. Der Verein bedauere, dass diese Entscheidung nötig ist, weil der Weihnachtsmarkt ein „wesentlicher Baustein der attraktiven Veranstaltungen im Jahreslauf für die Stadt“ darstelle.

Keine zusätzlichen Kosten

Vorsitzende Thomas Aurich ergänzte, dass die jetzige Absage innerhalb der Stornozeit erfolge und keine Zusatzkosten anfielen. Für den Weihnachtsmarkt 2021 gebe es schon Pläne.

Beate Gaiser, Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, erkundigte sich nach Alternativaktionen: „Damit Weihnachten in der Stadt nicht total ausfällt.“ Aurich verwies auf eine Nikolausaktion in Kooperation mit dem Rewe-Geschäftsführer Heiko Bader. 300 Jutesäckchen werden mit Gutscheinen und anderen Kleinigkeiten gefüllt und in den Geschäften verteilt. Dort können sie Kinder anhand zuvor zugeteilter Nummern suchen und mit nach Hause nehmen. Illuminationen sollen den Gang in die Stadt in der Vorweihnachtszeit so attraktiv wie möglich machen. Auch die Lichterketten, die der Europapark sponsert, werden eingesetzt. Nicht möglich sei, dass der Verein für Glühweinstände sorge. Einzelhändler könnten hier aber von sich aus tätig werden.

Aurich berichtete, dass Stadtmarketing Geschäftsführerin Deniz Özkul am 2. November aus dem Mutterschaftsurlaub zurückkehrt und dass die Unterstützung durch ihre Stellvertreterin sehr gut funktioniert habe. Er selbst habe rund 40 Termine wahrgenommen, auch wegen der zahlreichen coronabedingten Absagen. Pläne für die nächste Zeit würden gemacht, die Umsetzung hänge aber von der weiteren Entwicklung der Coronazahlen ab. Stattfinden wird die Blumenaktion in den Geschäften vom 22. bis 24. Oktober, sagte Aurich.

Rückblickend berichtete er vom erfolgreichen Liefer- und Abholservice während des Lockdowns sowie von der Shopping-App Coupinos. Die Los-Aktion „Wir schenken dir deinen Einkauf“ sei sehr gut angekommen. Dasselbe gelte für das Leerstandsmanagement mit Aktionen zur Schaufenstergestaltung und mit „Pop-up-Stores“. Kassier Jochen Gaiser betonte, dass die Mitgliedsbeiträge bestmöglich für Aktionen eingesetzt sowie kleinere Rücklagen gebildet werden sollen. Am Ende sei die schwarze Null wichtig. Der Weihnachtsmarkt koste zwar zunächst, generiere aber Einnahmen durch die Standgebühren und habe sich in vergangenen Jahren selbst getragen.

Gutscheine für 2 Millionen Euro

Die Mitgliederzahlen sind insgesamt um vier auf 125 gesunken. Es seien aber auch neue Mitglieder hinzugekommen. Bei der Gutscheinaktion sind mittlerweile Gutscheine im Wert von über 2Millionen Euro ausgegeben worden. „Das ist ein Selbstläufer.“

Aurich wünscht sich künftig, mehr Feedback und Anregungen von den Mitgliedern. Beate Gaiser bat darum, sich rechtzeitig Konzepte zu überlegen, gerade für den Fall, dass Corona bereits geplante Aktionen auch im kommenden Jahr unmöglich mache.