Hechingen

Wie die Atombombe nach Hechingen kam

Ein Kolloquium in Bisingen beleuchtet die Atomforschung in der Provinz.

20.03.2019

Von ST

Im Kesselhaus der Firma Maute in Bisingen befand sich eine Forschungsstelle deutscher Atomphysiker. Archivbild: Stadt Hechingen

Im Kesselhaus der Firma Maute in Bisingen befand sich eine Forschungsstelle deutscher Atomphysiker. Archivbild: Stadt Hechingen

Das Kolloquium „Atomforschung in der Provinz. Hechingen – Bisingen – Tailfingen – Haigerloch 1943–1945“ ist am Samstag, 23. März, von 14 bis 17 Uhr in der Hohenzollernhalle in Bisingen. Eingeladen dazu haben der Hohenzollerische Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Bisingen/Steinhofen und die Volkshochschule Bisingen.

Das Kolloquium ist der Geschichte der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institute im Zollernalbkreis gewidmet. Vor 75 Jahren wurden wegen der alliierten Bombenangriffe die Vorläufer des heutigen Max-Planck-Instituts für Physik von Berlin und Leipzig nach Württemberg und Hohenzollern ausgelagert.

Warum gerade auf die Zollernalb?

Führende Physiker und Chemiker des Reiches richteten ihre Institute in Hechingen, Haigerloch und Tailfingen sowie in Bisingen ein. Schlagartig standen diese Orte im Mittelpunkt der alliierten Feindaufklärung.

Jahrelang rankten sich über die Forschungsstellen allerhand Fantasiegeschichten. Erst in den letzten Jahrzehnten wurden diese Geheimnisse gelüftet. In dem Kolloquium werden Cornelia Grotz, Volker Lässing und Otto Bogenschütz über die Atomforschung an den einzelnen Standorten berichten. Dabei wird natürlich über die Forscher berichtet, die am Albrand tätig waren.

Allen voran waren dies die Physik-Nobelpreisträger Max von Laue und Werner Heisenberg, es wird aber auch der
Frage nachgegangen, wieso die Institute gerade in das Gebiet des heutigen Zollernalbkreises verlagert wurden.

Das Ende ist dagegen hinlänglich bekannt: Eine Spezialeinheit der US-amerikanischen Truppen, die sogenannte Alsos-Mission, besetzte Ende April 1945 die Labore der Institute, die Wissenschaftler wurden gefangen genommen und zum Teil in England auf dem Landsitz Farm Hall interniert.

Nach dem Krieg nach Göttingen

1946 wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Göttingen wieder eingerichtet, ab 1948 wurde es als Max-Planck-Institut für Physik weitergeführt.

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Erstellt:
20.03.2019, 06:40 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 20.03.2019, 06:40 Uhr

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