Kommentar

Wozu Hoeneß nichts kann

Thomas Gotthardt über 25 Jahre Fußball-Talk im Doppelpass auf Sport1

14.09.2020

Von Thomas Gotthardt

Wenn es durch Zeitzeugen nicht anders belegt wäre, könnte man auf die Idee kommen, der Doppelpass im Nischensender Sport?1 sei eine Erfindung von Uli Hoeneß. Es hätte zum Ehrenpräsidenten des Bundesligisten FC Bayern und zum Erfinder des deutschen Profifußballs gepasst, zur sonntäglichen Frühschoppenzeit eine Sendung ins Leben zu rufen, in der vor allem die Bundesliga in all ihren Facetten, durch Boulevard und seriöse Presse, kritisiert wird, um dann doch nur das Interesse an der wichtigsten Hauptsache der Welt zu fördern.

Nein, Hoeneß hat ihn nicht erfunden, dafür andere. Und sie haben genau den Nerv getroffen. Und das seit 25 Jahren. So lange nämlich, seit dem 1. September 1995, ist der Doppelpass schon auf Sendung. Es gibt nicht viele TV-Formate, vielleicht noch „Unser Sandmännchen“, die so lange zu sehen sind. Und das mit einer erstaunlichen Quote: Regelmäßig schaut ein Millionenpublikum zu, in der Kernzielgruppe (Männer von 14 bis 59) sind es manchmal bis zu 15 Prozent Marktanteil.

Uli Hoeneß, am Sonntag bei der 25-Jahre-Jubiläumssendung mit dabei, ist mit der von ihm nicht erfundenen Sendung sehr zufrieden: „Die besten Doppelpässe waren die, über die die ganze Woche diskutiert wurde.“ Nicht selten hat Hoeneß selbst die Lunte gelegt.

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Erstellt:
14.09.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 14.09.2020, 06:00 Uhr

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