Altheim · Unfall

Zusammenstoß mit Ansage

Der Verkehr in Altheim gilt nicht erst seit der Diskussion um das Containerterminal im Heiligenfeld als problematisch. Gestern krachte es dort erneut.

04.09.2020

Von Manuel Fuchs

Ein Sattelzug holte nach links aus und beschädigte den entgegenkommenden Mercedes stark. Der Lastwagen wollte in Altheim von der Böblinger Straße nach rechts in die Salzstetter Straße abbiegen – wo der Sattelzug im Bild gerade herauskommt. Bild: Manuel Fuchs

Die Fahrerin hat ganz schön Glück gehabt“, sagt der Polizist Armin Cornely an der Unfallstelle in Altheim: Ein aus Richtung Talheim kommender Sattelzug holte in der Böblinger Straße nach links aus, um rechts in die Salzstetter Straße einzubiegen. Dabei beschädigte die Stahlkante seines Aufliegers den linken Kotflügel und den Rückspiegel eines entgegenkommenden Autos. „Ein paar Zentimeter weiter hinten, und die Seitenscheibe wäre der Fahrerin ins Gesicht gesplittert“, schätzt Cornely. Dieses Mal bleibt es für die jungen Leute im Mercedes beim Sachschaden, beim Ärger und bei einem verspäteten Start in den Urlaub. Ein Ersatzwagen steht zum Glück bald bereit, und die Reise kann beginnen.

Unbefriedigende Situation

Ironie des Schicksals: Vergangenen Freitag, am 28. August, hatte die SÜDWEST PRESSE im Zusammenhang mit den Plänen, im Horber Heiligenfeld ein Container-Terminal zu errichten, über die – vorsichtig formuliert – unbefriedigende Verkehrssituation in Altheim berichtet. Ortsvorsteherin Sylvia Becht wies dabei ausdrücklich auf die Einmündung der Salzstetter Straße in die Böblinger Straße/Bahnhofstraße hin: Komme einem hier ein Lastwagen entgegen, sei man gut beraten, auf den Gehweg auszuweichen.

Auch wenn das die Mercedes-Fahrerin gestern Morgen nicht getan hat, trifft sie an dem Unfall keine Schuld. Die sieht Cornely klar beim Fahrer des Sattelzugs: Natürlich müsse der ausholen, um die Kurve nehmen zu können – aber dabei habe er eben den Gegenverkehr zu beachten.

Dass Autofahrer ihr Risiko, in Altheim in einen Unfall mit einem Lastwagen verwickelt zu werden, regelmäßig auf Kosten der Fußgänger reduzieren, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Das Straßenbauamt des Landkreises Freudenstadt als Straßenbaulastträger und die untere Verkehrsbehörde, also die Stadt Horb, sind zuständig dafür, das Gefahrenpotenzial an dieser Stelle zu verringern. Dies antwortete die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der SÜDWEST PRESSE. Statistiken, die eine quantitative und qualitative Auswertung von Zwischenfällen an dieser Stelle ermöglichen würden, liegen der Verwaltung nach deren Bekunden nicht vor.

Es sei allerdings bekannt, dass es hier bei Begegnungsverkehren von Lastwagen eng zugehe und dass hier deshalb vorausschauend zu fahren sei. „Aus diesem Grunde ist an der Kreuzung auch ein Verkehrsspiegel angebracht“, schreibt Stadtsprecherin Inge Weber.

Als weitere denkbare Maßnahmen nennt sie eine Reduktion der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und Markierungen auf der Straße. Über beides könnte in Absprache mit dem Landratsamt und der Polizei beraten werden.

Vorsorglich auf die Tagesordnung

Die letzte Verkehrsschau in Altheim liegt nicht lange zurück; sie hat am 1. Juli stattgefunden. Der nämliche Kreuzungsbereich war allerdings nicht Gegenstand des Termins. Das Datum der nächsten Verkehrsschau in Altheim ist noch nicht festgelegt. „Die Stelle wird vorsorglich auf die Tagesordnung genommen“, sichert die Stadtverwaltung auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE zu.

Der Sattelzug aus dem oberen Bild musste an der Engstelle den Gehweg mitbenutzen, um das beschädigte Auto zu umfahren.

Zusammenstoß
mit Ansage Unfall Der Verkehr in Altheim gilt nicht erst seit der Diskussion um das Containerterminal im Heiligenfeld als problematisch. Gestern krachte es dort erneut.