Zverev hat seine Nerven nicht im Griff

Brisbane. Im Frust zerhackte Alexander Zverev seinen Schläger. Auch Teamkapitän Boris Becker und Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann konnten da nicht mehr helfen. Ein rätselhafter Leistungsabfall und am Ende blamabler Auftritt des Topspielers hat die Auftaktniederlage der deutschen Tennis-Herren beim neuen ATP-Cup gegen Gastgeber Australien besiegelt.

Damit haben sie den Start ins neue Jahr ordentlich verpatzt. Nach Jan-Lennard Struff (Warstein) verlor auch Zverev. Der Weltranglistensiebte unterlag Alex de Minaur, dem Achtzehnten der Weltrangliste, mit 6:4, 6:7 (3:7), 2:6. Der 22 Jahre alte Hamburger hatte die Partie zunächst im Griff, leistete sich aber insgesamt 14 Doppelfehler und verlor zunehmend die Nerven. Struff hatte sich zuvor zum Auftakt des neuen Teamturniers mit 24 Nationen Nick Kyrgios mit 4:6, 6:7 (4:7) geschlagen geben müssen.

Der ATP-Cup bis zum 12. Januar wird neben Brisbane auch in Perth und Sydney ausgetragen. Es geht um ein Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar, die Profis können zudem Punkte für die Weltrangliste sammeln. Deutschland steht in der Gruppe F am Sonntag (8.30 Uhr/Sky) im zweiten Duell gegen Griechenland, das seine Auftaktpartie gegen Kanada 0:3 verlor, schon unter Druck. Die Gruppenersten und zwei besten -zweiten ziehen ins Viertelfinale ein. Für eine Überraschung in der Gruppe D sorgte am ersten Tag Norwegen, das sich mit 2:1 gegen die USA durchsetzte. Insgesamt 24 Nationen nehmen teil. Das Turnier gilt als Vorbereitung auf die am 20. Januar beginnenden Australian Open und ersetzt den Hopman Cup.

Bei der Premiere des neuen Team-Wettbewerbs rückt Tennis aber aufgrund der verheerenden Buschfeuer teilweise in den Hintergrund. Kyrgios war den Tränen nahe, als er auf die Brände angesprochen wurde. Mit jedem Ass in diesem australischen Sommer will er umgerechnet 125 Euro spenden. sid/dpa