Horb · Gastronomie

Zwei neue Terrassen für Horb

In der Neckarstraße und auf dem Flößerwasen wächst die Außenbewirtschaftung. Am Samstag können die ersten Gäste kommen.

04.06.2020

Von Dagmar Stepper

Beim Flößerwasen entsteht gerade die Außengastronomie der Bantleon-Brüder. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Beim Flößerwasen entsteht gerade die Außengastronomie der Bantleon-Brüder. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Die Gastronomie musste herbe Verluste durch die Corona-Krise hinnehmen. Das hat sich ein wenig entspannt, seit vor zwei Wochen Restaurants und Biergärten unter Auflagen wieder öffnen konnten. Seither sind bei den Gästen Plätze im Außenbereich begehrt, doch durch die Abstandsregeln sind die Sitze weniger geworden. Oberbürgermeister Peter Rosenberger hat den Außengastronomen daher signalisiert, dass die Stadt ihnen möglichst viel Fläche zur Verfügung stellen will. Gerade entstehen nun innerhalb von kurzer Zeit zwei neue Sommerterrassen in der Kernstadt: in der Neckstraße und auf dem Flößerwasen.

Dolce Vita

Koray Yildiz, Gastronom vom Eiscafé Dolce Vita, blickt zufrieden auf die andere Straßenseite seines Cafés. Gegenüber sind Arbeiter dabei, den Holzboden für seine Sommerterrasse zu verlegen. Sie ist ein Gemeinschaftsprodukt zwischen der Händlervereinigung Horb Aktiv und ihm. Am Samstag ist die Eröffnung geplant, je nach Wetterlage vielleicht auch später. Regen ist nämlich fürs Wochenende angesagt. „Aber es kommen auch wieder sonniger Tage“, sagt Yildiz. Der Sommer stehe ja noch ganz am Anfang.

Auf der brachliegenden Fläche beim Fruchtkasten gab es die vergangenen Sommer über einen Sandstrand mit Liegestühlen und Bewirtung. Anfangs wurde er super angenommen. „Der Beach lag eine Zeitlang im Trend, doch irgendwann war die Zeit vorbei“, sagt Yildiz. Als die Corona-Verordnungen gelockert wurden, überlegte er sich, was man mit dem Platz am besten machen könnte. Citymanager Thomas Kreidler hatte die gleichen Gedanken und kam auf den Gastronomen zu.

Statt einem Beach gibt es nun in dieser Saison eine Terrasse mit Holzboden, Sichtschutz zur Polizei hin und Blumenschmuck. Zwölf Tische passen mit den 1,5-Meter-Abstandsregelungen darauf. Zur Straße hin bleibt der Blick offen. „Die Menschen wollen
sehen und gesehen werden“,
sagt Yildiz wissend, „das liegt in ihrer Natur“.

Lauschiger Platz am Neckar

Ein paar Schritte weiter auf dem Flößerwasen geht es ebenfalls geschäftig zu. Die Bantleon-Brüder Markus und Sven bereiten gerade den gepflasterten Platz zwischen Neckar und Mühlkanal für die künftige Bewirtung her. Lauschig ist es, Bäume spenden Schatten, große Kübelpflanzen versprühen mediterranen Charme. Ihre Sommerterrasse möchten sie am Samstag eröffnen, doch das Wetter spielt natürlich auch bei ihnen eine Rolle. „Wenn es regnet, wird es schwierig“, meint Markus Bantleon. Doch der Gastronom ist glücklich, dass überhaupt etwas geht. Die Brüder hatten im vergangenen Jahr die Sommerterrasse auf dem Marktplatz betrieben, doch dieses Jahr fiel sie Corona zum Opfer. Das angedachte Konzept, mit Veranstaltungen den Betrieb auf dem Marktplatz zu erhöhen, sei dieses Jahr nicht umsetzbar, meint Markus Bantleon (wir berichteten). Hinzu komme, dass sie den Luzifer-Turm, den die Brüder ebenfalls betreiben, durch die Hygieneverordnungen nicht öffnen können: Die Abstandsregeln seien in dem schmalen Turm kaum umsetzbar. Der Catering-Bereich der Brüder ist ebenfalls auf Eis gelegt. Da kam der Standort am Flößerwasen gerade im richtigen Moment. Wie bei Koray Yildiz kam auch bei den Bantleon-Brüdern die neue Außengastro dank Citymanager Thomas Kreidler zustande.

„Es ist echt ein attraktiver Platz“, sagt Markus Bantleon und blickt sich um. Er hofft hier auch auf mehr Laufkundschaft als auf dem Marktplatz. Mit den Öffnungszeiten sind sie trotzdem
anfangs noch etwas zurückhaltend: Freitag ab 17 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr. Wie lange der Biergarten abends offenbleibt, wird gerade mit der Stadt besprochen. Man müsse sehen, wie es läuft.

Rund 50 Sitzplätze sind auf dem gepflasterten Platz mit den Abstandsregeln möglich, werden die Corona-Vorschriften noch mehr gelockert, werden es mehr. Ihr Hygienekonzept sieht vor, dass möglichst wenig Menschenschlangen entstehen. Daher gibt es zwei Hütten für die Essensausgabe und Geschirrrückgabe, im Truck gibt es Getränke. Bei den Speisen setzen sie auf ihre Klassiker vom vergangenen Sommer auf dem Marktplatz mit Burger, Steak und Salaten, aber in geringerem Umfang. Ein separater Eiswagen ist ebenfalls geplant.

Für Markus Bantleon ist die Situation nicht leicht, aber er wolle das Beste daraus machen: „Die Gastronomie hat es schon schwer erwischt“, sagt er. Ungewöhnlich sei auch der Umgang mit den Gästen. Vor der Pandemie sei die Bindung zwischen Gast und Kellner wichtig gewesen, jetzt halte man so viel wie möglich Abstand. „Die Sicherheit geht natürlich vor“, betont er. Aber Markus Bantleon ist vor allem über eins glücklich: „Wir sind froh, dass wir wieder ’was machen können.“

Das Dolce Vita in der Neckarstraße bekommt eine Sommerterrasse dazu. Der „Beach“ der vergangenen Jahre hat ausgedient.

Das Dolce Vita in der Neckarstraße bekommt eine Sommerterrasse dazu. Der „Beach“ der vergangenen Jahre hat ausgedient.

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Erstellt:
04.06.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 12sec
zuletzt aktualisiert: 04.06.2020, 01:00 Uhr

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