Tübingen · TOS-Anschlag

Polizei zweifelt nicht an Echtheit des Bekennerschreibens

Zudem kritisiert Dekanin Elisabeth Hege in ihrer Stellungnahme den Brandanschlag auf ein Auto der evangelikalen TOS-Gemeinde.

03.01.2020

Von itz

Der Ford der TOS-Gemeinde nach dem Brandanschlag. Bild: T. Rager/F. Drewes/TOS-Gemeinde

Der Ford der TOS-Gemeinde nach dem Brandanschlag. Bild: T. Rager/F. Drewes/TOS-Gemeinde

Nach dem Brandanschlag auf ein Auto der Tübinger TOS-Gemeinde hält die Polizei das Bekennerschreiben für echt. Das hatte zunächst der SWR berichtet. Die „Feministische Autonome Zelle“ hatte sich zu dem Anschlag vom 27. Dezember bekannt. Ein Sprecher der Polizei Reutlingen sagte am Freitagabend dem TAGBLATT: „Es gibt keine begründeten Zweifel, die gegen eine Echtheit sprechen.“ Allerdings dauern die Ermittlungen noch an. Zeugenhinweise seien bei der Polizei noch nicht eingegangen. Auch das Landeskriminalamt ermittelt.

Kritik an dem Angriff übte indes Dekanin Elisabeth Hege. Als Vertreterin der Evangelischen Kirche verurteile sie den Anschlag scharf. „Ein gewaltsamer Angriff auf Andersdenkende und Andersglaubende, gleich ob auf politische, religiöse oder andere Gruppierungen, hat mit einer emanzipatorischen Haltung nichts zu tun, sondern ist eine kriminelle Handlung.“ Einen Brandanschlag mit feministischen Positionen zu rechtfertigen, empfinde sie „als zynisch und verstörend“.

Hege betonte das kritische Verhältnis der Evangelischen Kirche zur TOS, sagte jedoch auch: „Unterschiede können aber im Diskurs und in kritischen Stellungnahmen ausgetragen werden. Einem Klima des Hasses und solcher Übergriffe treten wir klar entgegen.“

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Erstellt:
03.01.2020, 22:12 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 33sec
zuletzt aktualisiert: 03.01.2020, 22:12 Uhr

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