Richtfest zum Amtsantritt

Das Land investiert 11 Millionen Euro ins neue Reutlinger Polizeipräsidium

Der Rohbau für das neue Führungs- und Lagezentrum ist in sechs Monaten hochgezogen worden.

13.12.2016

Von Thomas de Marco

 Das Land investiert 11 Millionen Euro ins neue Reutlinger Polizeipräsidium

Es gebe sicherlich Schlimmeres, als unmittelbar nach Amtsantritt ein Richtfest zu feiern, sagte der neue Reutlinger Polizeipräsident Prof. Alexander Pick. In sechs Monaten entstand der Rohbau des Erweiterungsgebäudes, in dem künftig das Führungs- und Lagezentrum untergebracht sein wird. Im Februar 2018 soll der Bau bezogen werden.

Warum die Fertigstellung im Vergleich zur Errichtung des Rohbaus so lange dauere, begründete Bernd Selbmann, Leitender Baudirektor am Amt für Vermögen und Bau in Tübingen, so: „Das Haus wird mit einer hoch komplexen Technik ausgestattet. Das erfordert eine ausführliche Erprobung, bevor der Neubau in Betrieb genommen werden kann.“ Die hart erarbeiteten Steuergelder würden jedenfalls sinnvoll eingesetzt.

Wenn selbst das Finanzministerium nicht auf die Bremse trete, müsse das einen Grund haben, erklärte Ministerialdirektor Jörg Krauss: „Für die Landesregierung ist es eine Verpflichtung, in die innere Sicherheit zu investieren. Wir bauen ein Zentrum der Hilfeleistung.“ Die Anforderung ans Reutlinger Polizeipräsidium, dessen Gebiet bis zur Messe Stuttgart reiche, sei enorm, betonte Staatssekretär Martin Jäger vom Innenministerium. „Der Neubau ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Polizei in der Region und im Land. Ich freue mich, dass wir so gut unterwegs sind.“

Die Polizei präsentiere sich in Reutlingen mitten in der Oststadt und mitten im Leben, erklärte OB Barbara Bosch und fragte in ihrem Grußwort, ob die sicherste Großstadt Baden-Württembergs überhaupt so einen Neubau brauche. Selbstverständlich, gab sie selbst die Antwort, „damit die gute Arbeit weitergeführt werden kann“.

Alexander Pick, seit 1. November neuer Polizeipräsident in Reutlingen, erinnert sich an seine ersten Tage im Backsteingebäude, das früher das Technikum für Textil beherbergt hatte: „Ich war entzückt vom architektonischen Vintage-Style mit alten, knarrenden Parkettböden und gusseisernen Geländern im Treppenhaus.“

Allerdings habe sein neuer Amtssitz mit jedem Tag mehr von seiner Anmutung verloren. „Der Lageraum ist nicht beim Führungszentrum untergebracht, die Verwaltung sitzt noch in Tübingen. Das bedeutet alles Zeitverlust.“ Vom Führungs- und Lagezentrum, dem Herzstück des Baus im zweiten Stock, würden täglich im Schnitt zwischen 500 und 600 Polizeieinsätze geleitet und koordiniert, in Spitzenzeiten sogar 800. Mit dem Neubau werde die Polizei mehr denn je den Sicherheitsinteressen der Bürger gerecht.Bild: Haas

Dreistöckiger Neubau mit 1600 Quadratmetern

Seit der Polizeistrukturreformim Land Anfang 2014 ist Reutlingen Sitz eines der zwölf neuen Polizeipräsidien im Land. Verschiedene Organisationseinheiten werden im Erweiterungsbau in der Bismarckstraße auf rund 1600 Quadratmetern Nutzfläche zentral untergebracht. Das dreigeschossige Gebäude entsteht in Stahlbetonbauweise. Das Herzstück des Neubaus, das Führungs- und Lagezentrum, befindet sich im zweiten Obergeschoss. Die Besprechungsräume und die Leitung des Führungs- und Lagezentrums sind ebenfalls dort untergebracht. Der Neubau fügt sich in die Villenstruktur der Umgebung ein. Die Gebäudehülle wird in Passivhausqualität ausgeführt: Eine Wärmepumpe, die die Abwärme des Gebäudes nutzt, deckt den wesentlichen Anteil des Wärmebedarfs. Bei Spitzenlasten wird zusätzlich Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung rundet das Energiekonzept ab. Das Land investiert in den Neubau rund 11 Millionen Euro.

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13.12.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 13.12.2016, 01:00 Uhr

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