Tübingen

Den ersten Stein

„Die Fraktion“ fordert, dass Theodor Eschenburg, Kurt Georg Kiesinger, Gebhard Müller und Paul Schmitthenner die Ehrenbürgerwürde der Stadt Tübingen entzogen wird (25. April).

27.04.2024

Von Gerd de Bruyn, Tübingen

Demnächst soll also auch einem Paul Schmitthenner, wie von der „Fraktion“ gefordert, die Ehrenbürgerschaft aberkannt werden. Es scheint nurmehr eine Frage der Zeit, dass irgendein Blödel-Verein auf die Idee kommt, nun auch seine Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Akademie für Städtebau infrage zu stellen.

Schmitthenner war unbestritten ein bedeutender Architekt. Seine Häuser tragen nicht den Makel, der an seiner Person haftet. Da sie sich in der einen oder anderen Stadt „positiv aufs Gemeinwohl“ auswirkten, durfte damals die Ehrenbürgerschaft ihres Erbauers in Erwägung gezogen werden. Und sie dürfte es heute noch, wenn eine positive Ausstrahlung seiner Architektur weiterhin spürbar wäre.

Inzwischen gilt freilich: Wer keinen Schimmer von Kunstgeschichte hat, werfe den ersten Stein.

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Erstellt:
27.04.2024, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 27.04.2024, 01:00 Uhr

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