Horb · Schwanenscheuer

Herzog: „Wir werden nichts bauen“

Die Abbrucharbeiten am Ihlinger Tor haben gestern begonnen. Eine neues Gebäude wird es danach wohl nicht geben. Die Sperrung bleibt eventuell bis Montag.

15.10.2020

Von Benjamin Breitmaier

Nach langer Zeit ist ein Ende der Sperrung in der Neckarstraße absehbar. Bild: Benjamin Breitmaier

Nach langer Zeit ist ein Ende der Sperrung in der Neckarstraße absehbar. Bild: Benjamin Breitmaier

Gegen Mittag rollte am gestrigen Mittwoch der Caterpillar an. Mit drei verschiedenen Aufsätzen rückte der Bagger dem Schutt neben dem Ihlinger Tor zu Leibe. Die Stadtverwaltung Horb hatte dem Architekten und Bauentwickler Mayk Herzog eine Frist bis 15. Oktober gesetzt, die einsturzgefährdeten Reste der ehemaligen Schwanenscheuer abzusichern. Aktuell sieht es danach aus, als könne die seit 46 Tagen gesperrte Neckarstraße bald wieder durchfahren werden.

Allerdings wird es laut Herzog eventuell noch bis Montag dauern, bis das Gelände abgesichert ist. Beantragt hatte die Baufirma eine Sperrung bis Freitag, 16. Oktober. „Die Auffüllung mit Schotter braucht Zeit“, erklärt Herzog im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE. Zuerst müsse ein Hang mit 30 Grad Neigung hergestellt werden, um eine mächtige Natursteinwand zu stützen. Anschließend werde ein Geologe zwei fünf bis sieben Meter tiefe Erdbohrungen vornehmen. Mit dem Ergebnis werde anschließend ein Statiker berechnen, wie lang die Erdnägel sein müssen, die waagerecht im Hang verschwinden. Die Nägel müssten anschließend nur noch mit Beton ausgegossen werden. „Das wäre dann eine fertige Baugrube“, gibt Herzog zu verstehen.

Stellt sich die Frage: Was wird mit dieser Baugrube passieren? Darauf gibt Herzog eine klare Antwort: „Wir werden nichts bauen.“ Doch verkaufen wolle er das Grundstück auch nicht. Eine der wahrscheinlichsten Optionen: Die Grube wird auf absehbare Zeit keine Veränderung erfahren. Dabei wollte Herzog an der Stelle vor Jahren ein Studentenwohnheim mit 17 Wohneinheiten bauen. Die Pläne wichen einem kleineren Projekt mit Parkplätzen und einer Terrasse. Nach dem anhaltenden Zwist mit der Stadtverwaltung, mehreren Rechtsstreitigkeiten, nach Zoff auf offener Straße mit Bürgermeister Ralph Zimmermann sieht es nun danach, aus als ob hier nur eines bleibt: ein Schotterhang mit 30 Grad Neigung.

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15.10.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 15.10.2020, 01:00 Uhr

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