Tübingen

Heuchlerisch

Für das neue Hallenbad beim Freibad muss das Hotel am Bad abgerissen werden.

03.02.2023

Von Jörg Walddörfer, Tübingen

Nach dem Nabu sind für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen der Bau und die Nutzung von Gebäuden verantwortlich. Um dies deutlich zu reduzieren, müsse der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes beachtet und die Umweltwirkungen minimiert werden. In Tübingen gilt dieser Blick über den Tellerrand der Lokalpolitik nicht.

Obwohl unwidersprochen die 50 Hotelbetten nötig sind, nachhaltiges Bauen ein Muss ist und somit das Argument eines geringeren Flächenverbrauchs für die Lösung „Ost“ heuchlerisch ist, wurde für den künftigen Standort des Hallenbades der bestandsinfrastrukturschonende Bauplatz „West“ verworfen und der Bau am Eingang des Freibades und auf dem Platz des in Nutzung befindlichen Hotels am Bad beschlossen.

Für den einfachen Bürger entsteht der Eindruck, dass zu Lasten der nächsten Generationen, für eine, ohne Bebauungsplan, schnell vorzeigbare Realisierung, für die Schaffung des Glanzstücks „Sportpromenade“, für die Beseitigung armseliger Architektur, vielleicht für die Landesgartenschau, der Lebenszyklus des Hotels am Bad vorzeitig beendet und dadurch auch der Umweltfußabdruck des neuen Hallenbades zusätzlich belastet werden soll.

Oh hätten wir doch Rottenburger Verhältnisse.

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Erstellt:
03.02.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 32sec
zuletzt aktualisiert: 03.02.2023, 01:00 Uhr

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