Denkmal-Weihnacht

Hoteldenkmal erzeugt Flair

Weihnachten in der Waldlust, mit Kostümen der Jahrhundertwende, mit Hausbesichtigung, Geschenkwaren und Kulinarik.

18.12.2018

Von Hannes Kuhnert

Hoteldenkmal erzeugt Flair

Schritt für Schritt gelingt es den nimmermüden Mitgliedern der Denkmalfreunde Waldlust, den Freudenstädtern das alte Luxushotel wieder ans Herz zu legen. Die dreitägige „Weihnachten in der Waldlust“ am Wochenende (wir haben schon drüber berichtet) war ein lebendiges Beispiel dafür.

Viele Freudenstädter, aber auch erstaunlich viele auswärtige Gäste nutzten die Gelegenheit, ein in die Jahre gekommenes und fast in Vergessenheit geratenes ehemaliges Prunkhotel zu besichtigen und voller Leben zu sehen. Der besonderen Atmosphäre der Gediegenheit im leicht angestaubten Luxus konnte sich kaum einer entziehen.

Bei Hausbesichtigungen, die regelmäßig angeboten und mit viel Interesse angenommen wurden, vertiefte sich die Überzeugung, dass so ein Denkmal-Juwel wie dieses alte Hotel nicht weiter vor sich hinmodern darf.

Der Verein tat mit knapp 20 Helferinnen und Helfern unter der Regie von Björn Kübler und Herbert Türk auch alles, um es seinen Gästen gut gehen zu lassen. Was in der riesigen, blitzblanken Hotelküche alles gezaubert wurde, war schon erstaunlich und reichte weit über Linseneintopf und Glühwein hinaus. Dazu backte eine Waldorf-Klasse unentwegt Waffeln.

Das Beiprogramm über zwei Tage war abwechslungsreich und reichte von der Lesung bis zu urigen englischen Liedern der „Tales von Nebelheym“ und zu Weihnachtsliedern mit dem Gitarrenensemble der Volkshochschule. Es gab Filme- und Ballettszenen von Schülern sowie einen Gottesdienst im Festsaal.

Bunte Farbtupfer setzte die Mode- und Eventgruppe „Sissis Erben“ aus Villingen dem munteren Geschehen im Herrschaftshotel auf, die sich stilsicher in Kostüme der Gründerzeit und der Belle Epoque gewandete. Da wippte bei manchen Damen frech der Cul de Paris unter farbenfrohen Gewändern. Die Herren zwängten sich in Cut mit Zylinder auf dem Haupt und Uhrenketten über dem Bauch und schauten, mit ihren Damen am Arm, unheimlich wichtigtuerisch drein.

Auf allen Gängen und in verschiedenen Räumen gab es etliche Marktstände, an denen Sonderbares, Hübsches, Unnötiges, Schmückendes oder Selbstgewerkeltes aus verschiedenen Epochen angeboten wurde. Nur nichts Alltägliches. So bescherte ein Besuch in der Waldlust noch manch ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk.

Eine Ausstellung mit historischen Fotos und Zeichnungen informierte über die ebenso wechsel- wie prunkvolle Geschichte des alten Hotels.

Am Infotisch des Denkmalvereins wurden Innenräume-Panoramakarten, historische Ansichtskarten und noch die Restbestände des diesjährigen Fotokalenders veräußert sowie eine kleine Spenden-Sammelstelle für die notwendige Gebäudeunterhaltung betrieben.

Von vielen Kindern herbeigesehnt und herbeigesungen zog dann auch der Nikolaus ein, dem Krimiautor Bernd Leix assistierte, als der alte Geselle gleichzeitig mit Bart und Kapuze kämpfte und dabei noch Gedichte abfragte und Äpfel, Nuss und Mandelkern an Buben und Mädchen verteilte. So ganz aus der Zeit war der Nikolaus dann doch nicht: Von einem dreijährigen Mädchen, das einen netten Vers aufsagen konnte, wollte er die Handynummer wissen.

Festorganisator Björn Kübler zeigte sich bereits am Samstag mit dem Besuch überaus zufrieden. Es sei wieder gelungen, das alte Hotel und das Anliegen des Vereins bekannter zu machen.

Das sei vor allem dem engagierten, ehrenamtlichen Einsatz der aktiven Mitglieder zu verdanken.

Hoteldenkmal erzeugt Flair
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Erstellt:
18.12.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 18.12.2018, 01:00 Uhr

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