Horb·Frühlingsfest

Kälte sorgte für leere Karussells

Schlechtes Wetter und nur wenige Besucher: Einzig der Familiennachmittag lockte Besucher auf den Festplatz nahe der Hochschule.

16.04.2019

Von Mathias Huckert

Am letzten Tag des Horber Frühlingsfests konnten Besucher doch noch das gute Wetter genießen.Bilder: Mathias Huckert

Am letzten Tag des Horber Frühlingsfests konnten Besucher doch noch das gute Wetter genießen.Bilder: Mathias Huckert

Der Sohn von Carmen Willig dreht auf dem Kinderkarussell seine Runde. Er hat sich das Feuerwehrauto ausgesucht. Die Auswahl hätte größer nicht sein können: Der kleine Junge aus dem Empfinger Ortsteil Dommelsberg ist momentan zusammen mit seinem jüngeren Bruder der einzige Fahrgast auf dem Karussell. In den vergangenen Tagen des Horber Frühlingsfests zeigten sich ganz ähnliche Bilder auf dem Horber Festplatz: Fast leere Fahrgeschäfte und Essensstände mit nur wenig Kundschaft. Festbesucherin Carmen Willig ist trotzdem optimistisch. Die zweifache Mutter glaubt, dass am heutigen Familiennachmittag mehr los sein wird: „Wir waren am Samstag da, aber es war einfach zu kalt. Viele Leute sind wahrscheinlich erst gar nicht gekommen. Aber heute ist es warm und die Preise sind ermäßigt.“

Der gelegentliche Blick auf das Thermometer verriet tatsächlich, warum der Andrang auf Schießbude und Autoscooter in diesem Jahr eher mau ausfiel. Temperaturen, die eher an kalte Wintertage erinnerten als an Frühlingsanfang machten es den Schaustellern nicht leicht. Als am Sonntagvormittag sogar dicke Schneeflocken auf dem Platz neben der Dualen Hochschule fielen, machten sich auch viele Standbetreiber des zweitägigen Flohmarkts beim Frühlingsfest verfrüht auf den Heimweg: „Viele hatten auch im Vorfeld abgesagt. Insgesamt waren zwar Leute da, aber es waren zu wenige“, fasst Jürgen Dongus das Horber Frühlingsfest in diesem Jahr zusammen.

Immer noch konstante Gebühren

Dongus, der als Veranstalter zum neunten Mal Standplätze an Schausteller in Horb vermietet hat, sieht alleine das kalte Wetter als Grund für die wenigen Besucher des Frühlingsfestes. Ob die viertägige Veranstaltung für ihn ein Verlustgeschäft ist, möchte er nicht beziffern: „Die Standgebühr war über die Jahre stets im Rahmen und ist bis heute konstant, das ich dazu“. Er zahle an die Stadt und die Schausteller geben ihre Standgebühr an ihn weiter, so der Veranstalter.

Die Stadtverwaltung schätzt das Frühlingsfest auf dem Festplatz als Ereignis, das den Veranstaltungskalender von Horb bereichert: „Aus unserer Wahrnehmung wird die Veranstaltung vor allem von Familien mit Kindern gut angenommen, was natürlich immer auch wetterabhängig ist“, erklärt Stadtsprecher Christian Volk.

Die leeren Fahrgeschäfte aufgrund der Kälte sind für viele Schausteller kein neues Bild, wie Celine Rappenecker berichtet. Zusammen mit ihrer Familie aus Betra betreibt die 20-Jährige das Fahrgeschäft „Die Spinne“, das beim Horber Frühlingsfest zum zweiten Mal die Besucher an acht Armen durch die Luft befördert: „Es kann in einem Jahr richtig schlecht sein und im nächsten sorgt warmes Wetter dann für viel mehr Fahrgäste.“ Rappenecker, die inzwischen in fünfter Familiengeneration im Schaustellergewerbe arbeitet und pro Saison in etwa 30 Orten ihr Geschäft aufbaut, sagt über ihren Beruf: „Ich würde es nicht tun, wenn ich nicht alleine davon leben könnte.“

Dass der Abschluss des Horber Frühlingsfests trotzdem noch für Besucher sorgen würde, davon war die Standbetreiberin gestern überzeugt: „Es sind Ferien und es ist warm. Deshalb werden die Leute gerne bei uns mitfahren.“

Celine Rappenecker (20) arbeitet hauptberuflich als Schaustellerin.

Celine Rappenecker (20) arbeitet hauptberuflich als Schaustellerin.

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Erstellt:
16.04.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 16.04.2019, 01:00 Uhr

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