Horb · Kirche

Kümmerer und Organisator

Dekanatsreferent Achim Wicker verlässt Horb nach 16 Jahren, in denen er das Dekanat Freudenstadt nachhaltig geprägt und verändert hat.

19.01.2021

Von Willy Bernhardt

Seine 50 Jahre, von denen er 16 in Horb gearbeitet hat, sieht man Achim Wicker nicht an. Sein Weggang aus der Neckarstadt ist für ihn kein Ende, sondern der Beginn einer neuen Aufgabe. Bild: Karl-Heinz Kuball

Seine 50 Jahre, von denen er 16 in Horb gearbeitet hat, sieht man Achim Wicker nicht an. Sein Weggang aus der Neckarstadt ist für ihn kein Ende, sondern der Beginn einer neuen Aufgabe. Bild: Karl-Heinz Kuball

Jetzt die „Vesperkirche to go“ zu einem guten Ende zu führen, nächste Woche ein Termin im Kloster Heiligenbronn – das war’s dann im Wesentlichen, was Dekanatsreferent Achim Wicker (50) an seiner bisherigen Arbeitsstelle noch zu erledigen hat. Nach 16 inspirierenden Jahren verlässt er Horb und geht zurück in den Zollernalbkreis. Dort, in Albstadt-Ebingen, wurde er geboren. Schon lange wohnt Wicker in Balingen-Ostdorf und pendelt zu seinen bischöflichen Dienststätten in Horb und Rottenburg. Im dortigen Dekanat möchte künftig neue Projekte für die Jugend starten, worauf er sich sehr freut – zumal es ihn ein Stück zu seinen Wurzeln zurückbringt. „Ich habe noch einmal Lust auf etwas Neues“, erzählt er mit strahlendem Lächeln der SÜDWEST PRESSE. Das glaubt man ihm leicht.

Achim Wicker hat an der Pädagogischen Hochschule in Weingarten ein Lehramtsstudium absolviert und anschließend in Tübingen Pädagogik ergänzt. In seiner „Horber Zeit“ seit 2004 ging es ihm um die Erstellung eines „diakonisch-caritativen Profils“ und um die Ausrichtung des Katholischen Dekanats Freudenstadt. In Horb und Freudenstadt entstanden unter Achim Wicker die „Zentren des Zuhörens“, in Horb zudem die „Ökumenische Vesperkirche“. Es wurden die mit großem Interesse beachtete „Tafelladenkisten-Aktion“ mit einem Patensystem aus der Taufe gehoben sowie Aktionen wie „Woche gegen die Armut“ und „Teilen schmeckt beiden“ initiiert. Außerdem gibt es in Horb auf Wickers Betreiben eine Warentauschbörse und ein „Repair-Cafe“.

Vollzeit-Macher mit halber Stelle

Was er in Horb geschafft und geschaffen hat, lässt einen Vollzeit-Job vermuten, doch für Wickers Aufgaben sah die Verwaltung lediglich eine 50-Prozent-Stelle vor. Die Öffentlichkeit merkte davon nichts. Zusätzlich fungierte Wicker als Leiter und Geschäftsführer des Dekanats Freudenstadt. Damit gehörte er der Dekanatsleitung an, was für seine hiesige Zeit des Wirkens kein Nachteil zu sein schien. Neben seiner Geschäftsführung für die Dekanatskonferenz und der Leitung des Dekanatshauses am Oberen Marktplatz in Horb oblagen ihm die Leitungen des Dekanatsrats, des Geschäftsführenden Ausschusses sowie weiterer Gremien. Er war zudem laut seinem 50-Prozent-Deputat „Unterstützer und Begleiter“ von Kirchengemeinden und Verbänden bei Konflikten, Vakanzen oder Gemeindeversammlungen. Ganz großgeschrieben waren bei Achim Wicker Fortbildungsangebote für die (liturgischen) Dienste und für Kirchengemeinderäte im Dekanat. Auch die Organisation der jährlichen Dekanatswallfahrt mit 700 Teilnehmern, des Dekanatsforums mit
bis zu 100 Teilnehmern und der Dekanats-Männertag lagen in Wickers Händen.

Hinzu kommen nämlich spirituelle Angebote wie der Pilgerweg bei Nacht, der Kreuzweg der Arbeit, Besinnungstage, Diözesanwallfahrten sowie der „Geistliche Tag“ mit der Dekanatskonferenz. Auch pflegte Achim Wicker eine enge Zusammenarbeit mit den Fachdiensten innerhalb des Dekanats Freudenstadt und vertrat es nach außen.

Mit Blick auf seine politische Arbeit im Dekanat nennt Achim Wicker Teilnahmen an Runden Tischen von Kirche und Politik, sein Mitwirken im „Beirat Nachhaltigkeit“ und nicht zuletzt auch die Notfallseelsorge.

Wicker betrieb von Beginn an eine offene, vertrauensvolle und vor allem verlässliche Öffentlichkeitsarbeit. Meist kümmerte er sich selbst um die erforderlichen Presseinformationen. Er trat zudem als Herausgeber der Dekanatszeitung „Aktuelles aus dem Dekanat“ in Erscheinung, sorgte sich höchstpersönlich um die Pflege der Dekanats-Website und deren Facebook-Präsenz. Hier machte sich Wickers Erfahrung als freier Mitarbeiter des Zollernalbkuriers aus früheren Jahren bezahlt.

Horb verlasse er „mit einem guten Gefühl“, und Achim Wicker ist sicher, dass seine Nachfolgerin, die im Februar bestimmt werden soll, gute Voraussetzungen für das Amt mitbringe.

Auch auf den neuen Dekan Anton Bock setzt Wicker große Hoffnungen. Beide kennen sich schon lange, und mit ihm habe er schon immer gut zusammen gearbeitet, ebenso mit Pfarrer Armin Noppenberger.

Was wünscht Achim Wicker den Horbern? „Dass es weiterhin Menschen gibt, die mit der Kirche etwas vorhaben, und dass die Kirche für die Menschen da ist und weiterhin etwas tut.“

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Erstellt:
19.01.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 54sec
zuletzt aktualisiert: 19.01.2021, 01:00 Uhr

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