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Moderne Heizmethoden und wie sie sich umsetzen lassen

Die Energiewende trifft alle und somit auch Hausbesitzer. Im Rahmen der Umsetzung müssen Häuser umweltfreundlicher werden.

17.07.2019

Eine Modernisierung der Heizungsanlage ist in vielen Gebäuden durchaus lohnend. Bild: @ Jonathan Willis / Unsplash.com

Eine Modernisierung der Heizungsanlage ist in vielen Gebäuden durchaus lohnend. Bild: @ Jonathan Willis / Unsplash.com

Neubauten werden bereits nach den Vorschriften errichtet, aber auch Bestandsbauten werden nach und nach umgerüstet. Was im ersten Moment nach einer großen Investition und hohen Kosten klingt, hat aber auch einen Vorteil. Denn mit neuen Heizmethoden arbeitet die Heizungsanlage auch wesentlich effektiver, was sich wiederum positiv auf die Heizkosten auswirkt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Dämmung des Hauses nicht vernachlässigt wird. Doch welche Möglichkeiten haben Hausbesitzer bezüglich der Heiztechnik?

Moderne Gasheizungen

Sie gehören zu den recht klassischen Varianten, unterscheiden sich jedoch deutlich von der alten Gasheizung:

- Effektivität – der Verbrauch der Heizungen ist geringer, es geht weniger Gas im reinen Heizprozess verloren.

- Steuerung – moderne Gasheizungen können individuell auf den persönlichen Komfort abgestimmt werden, sodass wiederum weniger Heizleistung in ungenutzten Zeiten auftritt.

- Platzbedarf – moderne Gasheizungen benötigen zwar ebenfalls Platz, doch ist dieser – je nach Modell – deutlich geringer als der Platzbedarf alter Modelle.

Bei der Gasheizung bleibt es jedoch weiterhin bei bestimmten Problematiken. So muss wahlweise ein Gasanschluss vorhanden sein, alternativ wird ein Gastank im Haus oder im Garten benötigt. Dieser nimmt natürlich Stauraum ein. Zudem sind Hausbesitzer von den gängigen Gaspreisen abhängig, was sich noch verschärfen kann, wenn der Gastank zugleich mit einem Belieferungsvertrag kombiniert ist. In diesem Fall ist zumindest während der Vertragslaufzeit kein wirklicher Preisvergleich möglich.

Wärmepumpen: Der neue Standard?

Wärmepumpen mausern sich aktuell zu einem neuen Standard. Das hat gute Gründe, denn im Unterhalt sind Wärmepumpen besonders günstig und relativ wartungsfrei. Es wird kein Schornstein benötigt, wodurch wieder die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen. Zudem sind die aktuellen Modelle nicht allein auf Einfamilienhäuser ausgelegt, sondern bieten auch Varianten für Mehrfamilienhäuser oder größere Komplexe. Einige Informationen rund um die Wärmepumpe:

- Modelle – es gibt Erd- und Luftwärmepumpen. Bereits die Wahl der Variante bestimmt über den Anschaffungspreis. Für Erdwärmepumpen ist eine Tiefenbohrung notwendig, damit die Sonde ins Erdreich eingebracht werden kann. Wie tief die Bohrung ausfallen muss, kommt auf die Wohnlage an. Luftwärmepumpen hingegen bedürfen einzig einen Aufstellungsort mit einer Umgebungstemperatur, die nicht unter eine bestimmte Marke – oft 7 Grad – sinkt.

- Nutzung – Wärmepumpen dienen der Heiz- und Warmwasserversorgung.

- Kosten – die Anschaffungskosten sind deutlich höher als bei reinen Gasheizungen und beginnen oft bei 12.000 – 15.000 Euro. Hinzu kommt die Installation einer Solaranlage, die zwar nicht Pflicht ist, doch meist genutzt wird, da die Solarenergie nun für den Strom der Wärmepumpe sorgt und zusätzlich der Unterstützung dient. Die Kosten der Wärmepumpe variieren zudem je nach Größe des Tanks, des Geräts und des Umfangs. Dafür sind die Unterhaltskosten deutlich niedriger als die anderen Heizungen und Besitzer sind absolut unabhängig von sämtlichen Marktpreisen: Die Wärme stammt aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich, der Strom von der eigenen Solaranlage.

In vielen Fällen lohnt sich die Überlegung, ob eine Wärmepumpe eingebaut werden sollte. Gerade auf längere Sicht ist sie sparsam, zudem sich die Kosten amortisieren. Da die Wärmequelle immer vorhanden ist, müssen Hausbesitzer auch nicht länger auf die Füllmenge eines Tanks achten.

Weitere Optionen

Es gibt natürlich noch weitere Methoden der Heizung. Hier kommt es oft darauf an, ob diese Heizungen allein oder in Kombination mit anderen Modellen genutzt werden:

- Pelletheizung – sie kann für sich stehen, aber auch in Kombination mit einer Ölheizung verwendet werden. Die Pelletheizung allein gilt als umweltschonend, da nur nachwachsende Rohstoffe verbraucht werden. Übrigens werden für die Herstellung der Pellets keine Bäume gefällt. Die Pellets bestehen aus den Abfallstoffen der Holz- und Möbelindustrie: Sägemehl und Sägespäne. Pelletheizungen setzen einen ausreichenden Lagerraum voraus, in dem die Pellets gelagert werden. Je nach Heizungsanlage kann die Befüllung automatisch über ein Förderband erfolgen, es ist aber auch eine manuelle Befüllung möglich.

- Heizöfen – sie lassen sich mit Pellets, Holzscheiten oder Holzbriketts nutzen. Allerdings eignen sie sich nur zur zusätzlichen Beheizung oder während der Übergangszeit. Sie benötigen einen Kaminanschluss und sollten niemals unbeaufsichtigt brennen. Die Maßgaben sind absolut vergleichbar mit denen eines Kaminofens.

- Elektroheizungen – selbst moderne Nachtspeicheröfen sind längst nicht mehr mit den alten Modellen vergleichbar. Die heutigen Elektroheizungen können fast unsichtbar ausfallen, da sie gerne hinter Spiegeln oder auch Bildern versteckt werden. Andere Modelle lassen sich gezielt immer dort aufstellen, wo sie aktuell benötigt werden. Natürlich nutzen sie alle Strom. Praktisch sind sie in Verbindung mit einer Solaranlage, da nun wenigstens nicht der Strom eines Anbieters bezahlt werden muss.

- Ölheizung – auch sie gibt es in der modernen Variante. Es ist jedoch ein Tank notwendig, der wiederum regelmäßig neu befüllt werden muss. Auch hier gilt, dass einige Tankanbieter gleichzeitig Belieferungsverträge abschließen, die einen Preisvergleich unmöglich machen. Die moderne Variante der Ölheizung ist sparsamer und steuerbar, doch bleibt das alte Problem: Auch Öl ist von der Weltwirtschaft abhängig, die Preise variieren teils markant und allgemein entspricht Öl nicht dem Umweltgedanken.

Es kommt nicht selten vor, dass Hausbesitzer verschiedene Heizsysteme miteinander kombinieren. Während die Solaranlage die Wärmepumpe unterstützt und mit Strom versorgt, dient ein kleiner Kaminofen im Wohnzimmer in der Übergangszeit oder bei besonders kalten Temperaturen der Wärmezufuhr.

Wichtiges zum Schluss

Hausbesitzer sollten sich vor der Wahl einer neuen Heizungsanlage unbedingt fachmännisch beraten lassen und prüfen, welche Förderungen ihnen zur Verfügung stehen. Der Austausch der Heizung ist allgemein förderfähig, umwelt- und energiefreundliche Heizungsanlagen werden oft noch zusätzlich gefördert.

Zudem gilt, dass auch die beste Heizungsanlage keine Sparsamkeit bietet oder den Umweltschutz befördert, wenn das Haus an sich mangelhaft gedämmt ist – und die Heizenergie praktisch aus dem Haus weicht.

Fazit - viele Lösungen mit Kombinierbarkeit

Jeder Hausbesitzer hat heute mehrere Möglichkeiten, um sein Haus effektiv und kostensparend mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Aus dem Blauen heraus sollte jedoch keine Option gewählt werden, denn nur ein Fachmann kann die beste Kombination erkennen. Wichtig ist, sich stets über Fördermöglichkeiten zu informieren, da hier noch mal echtes Geld gespart werden kann.

Wichtig:

Grundsätzlich sollte bei allen Heizungsalternativen auch immer die Warmwasserversorgung bedacht werden. Die einzelnen Technologien können dies je nach Art der Heizung auf unterschiedliche Weise erreichen. Ob nun er Heizkessel, die Fernheizung oder solarthermische Anlagen: Warmwasser ist genauso wichtig wie das Heizen selbst.

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Erstellt:
17.07.2019, 08:53 Uhr
Lesedauer: ca. 4min 18sec
zuletzt aktualisiert: 17.07.2019, 08:53 Uhr

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