Tübingen

Nichts zu suchen

29.06.2022

Von Manuela Mann, Tübingen

Ich war sehr unangenehm überrascht, als ich mir das Programm für das anstehende Stadtfest durchgesehen habe und auch die TOS dort finden musste. Für was die TOS steht und welche Werte diese Gruppe vertritt, ist nicht unbekannt. Da gab es 2014 eine Dokumentation der ARD, die an der Uni öffentlich gezeigt wurde. Auch „Die Zeit“ hat schon über die TOS berichtet.

Erst vor kurzem hat sich OB Boris Palmer bei Helmut Kress entschuldigt, der wegen seiner sexuellen Orientierung verhaftet wurde. In der Verwaltung soll in puncto Gleichstellung und Chancengleichheit auch eine Stelle für queere Gleichstellung geschaffen werden.

Und nun wird einer Organisation, die „Homoheilungen“ anbietet, auf dem Stadtfest eine Bühne geboten? Einer Organisation, dessen Gründer in seinen Predigten in Bezug auf die Corona-Pandemie immer wieder von einer „Zeit des Neubeginns“, einer „riesen Chance“, einer „Zeit der Neuorientierung“, einem „geistigen Shift“, weg von „liberalen, vergifteten Quellen“ sprach?

Die TOS ist eine christlich-fundamentalistische Gruppierung und hat meiner Meinung nach nichts auf dem Tübinger Stadtfest zu suchen, das sich doch eigentlich der Vielfalt und Toleranz verschrieben hat.

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Erstellt:
29.06.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 29.06.2022, 01:00 Uhr

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