Tübingen

Absolut katastrophal

07.12.2019

Von Jörg Kallinich, Tübingen

Das Ausmaß der Zugausfälle und Verspätungen um Tübingen ist absolut katastrophal. Wegen Krankheit? Man könnte auch sagen: Wegen miserabler Planung. Dazu kommt noch, dass, gerade auch in den Stoßzeiten, mit der Anzahl von Wagen gegeizt wird. Dann müssen – nach einem ausgefallenen Zug – doppelt so viele Fahrgäste in nur 1 oder 2 Triebwagen steigen. Ein Teil der Wartenden passt gar nicht erst in den Zug und bleibt am Bahnsteig stehen.

Die Komplikationen beim Ein- und Aussteigen zu vieler Menschen durch zu wenige Türen sind ein Hauptgrund, warum Züge zu den Hauptverkehrszeiten fast nie pünktlich sind. Will man gegen 19. Uhr über Herrenberg nach Stuttgart, dann kann man zu ca. 75 Prozent sicher sein, dass man die Anschluss-S-Bahn verpasst. Um diese Zeit wird – nach meiner Beobachtung – der Fahrplan in deutlich weniger als 50 Prozent der Fälle eingehalten. Die Verspätung ist also die Regel; der Fahrplan ist eine Lüge. Wer sich auf ihn verlässt, verpasst morgens den pünktlichen Antritt seiner Arbeit und abends das teuer bezahlte Konzert.

Der ÖPNV verkauft uns einen Fahrplan, den einzuhalten er in der Regel. nicht imstande ist. Das grenzt an Betrug! Ich schlage vor, dass Bahn & Naldo in ihren Fahrplänen realistische Zeitangaben abdrucken sollten.

In den Stoßzeiten muss man halt entweder längere Züge mit mehr Wagen aufs Gleis stellen – oder längere Fahrzeiten planen und dann auch so ehrlich sein, diese in den Fahrplänen so realistisch anzugeben, dass sich die Fahrgäste in der Regel darauf verlassen können.

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Erstellt:
07.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 07.12.2019, 01:00 Uhr

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