Wörnersberg·Restaurierungsprojekt

Altes Schulhaus – ein dufter Ort

Susanne Albert eröffnete in Wörnersberg eine Seifenschule mit Manufaktur und verhindert so den drohenden Gebäudeabriss.

04.05.2019

Von Sabine Stadler

Die Inhaberin der Seifenschule und Manufaktur „Waldseifen“, Susanne Albert (links), hier mit einigen Gästen am Tag der Eröffnung.Bilder: Sabine Stadler

Die Inhaberin der Seifenschule und Manufaktur „Waldseifen“, Susanne Albert (links), hier mit einigen Gästen am Tag der Eröffnung.Bilder: Sabine Stadler

Düfte, wie Ylang Ylang, Rosenblüten, Orange und Patchouli lagen beim Betreten des ehemaligen Schulhauses von Wörnersberg am Eröffnungstag der neuen Seifenschule mit Manufaktur in der Luft. Liebevoll restauriert und bedacht auf kleine und feine Details präsentierte Susanne Albert ihr neues Refugium der Öffentlichkeit. Und sie schließt damit einen Kreis, mit dem sie sich einen Lebenstraum erfüllt.

Gemeinsam mit ihrem Mann Gunter hat Susanne Albert im Jahr 2017 das alte Schulhaus in Wörnersberg gekauft. Schon bei der ersten Besichtigung des vom Abriss bedrohten Gebäudes verliebte sich die seit 10 Jahren mit der Seifenherstellung vertraute und ausgebildete Drogistin in den 174 Jahren alten Bau. Die Familie bewohnte zu dieser Zeit ein Haus in Baiersbronn, das mit seinen Ferienwohnungen zahlreiche Gäste beherbergt hat und inzwischen verkauft wurde.

Damit war der Grundstein für einen Umzug in die mit knapp 250 Seelen kleinste Gemeinde des Landkreises Freudenstadt, Wörnersberg, gelegt. Seitens der Kommune wurde Familie Albert durch Bürgermeister Reinhold Möhrle unterstützt und der Kauf besiegelt, dem eine umfassende Sanierung und Renovierung ab Ostern 2018 folgte.

Zur Eröffnung ihrer eigenen „Seifenschule mit Manufaktur Nordschwarzwald“ erstrahlt das Gebäude in der Hauptstraße aus dem Jahr 1842 in neuem Glanz. Im Rahmen eines Familienprojekts entwickelte sich das alte Schulhaus zu einem wahren Schmuckstück im Ort. Das Haus soll künftig nicht nur der Seifenherstellung gewidmet sein, sondern das Thema Bildung auf kreative Weise wieder aufgreifen.

Bereits am Eröffnungstag reichten sich die zahllosen Besucher gegenseitig die Türklinke in die Hand. Auch Bürgermeister Reinhold Möhrle reihte sich bereits zu Beginn des Eröffnungsnachmittags in die Gästeschar ein und beglückwünschte Susanne Albert zu diesem überaus gelungenen Projekt.

Susanne Albert hatte vor über einem Jahrzehnt in den Hackeschen Höfen in Berlin einen Seifenladen besucht und kam anschließend auf die Idee, dass sie Seifen sehr gut selber herstellen könnte. Die Geburtsstunde für handgefertigte Seifenherstellung und eine Seifenmanufaktur hatte geschlagen. So nahm die weitere Entwicklung ihren Lauf, die jetzt mit dem „offenen Haus“ unter dem Namen „Waldseifen“ startet.

Albert ist es dabei wichtig, dass Gäste nicht nur zu den festen Öffnungszeiten mittwochs und samstags von 13 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung willkommen sind. „Ich freue mich über jeden Besuch, und wenn ich zuhause bin, steht die Tür für jedermann offen“, so die gebürtige Pfälzerin und lächelt dabei.

Während das Obergeschoss des alten Grundschulgebäudes der Familie als Wohnraum dient, entstand im Erdgeschoss im ehemaligen Schulzimmer auf rund 55 Quadratmetern eine geschmackvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtete Seifenküche mit Schulungsraum und Büro in offener Bauweise. Hier hängt sogar noch die alte Schultafel über dem Schreibtisch der Inhaberin von Seifenschule und Manufaktur.

In diesem Raum, der mit anmutigen Accessoires reizvoll dekoriert wurde, wird die gelernte Drogistin, die nach einer kaufmännischen Ausbildung im Büro gearbeitete hat und seit zehn Jahren Seminare rund um das Thema Seife und Badewellness abhält, ihr Wissen über das Seifensieden in Schulungen weitergeben. Platz hat sie für maximal 10 Teilnehmer ab 18 Jahren je Kurs. Für den am 17. Mai um 17 Uhr stattfindenden kreativen Premierenkurs im sanierten Schulhaus Wörnersberg hat sie noch einige wenige Plätze zu vergeben.

Die Seminarteilnehmer ohne Vorkenntnisse erwartet in der Kurszeit von etwa fünf Stunden ein kreatives Erlebnis. Handgemachte naturreine Seifen – dabei sind sowohl bezüglich der Farbgestaltung als auch der Duftauswahl fast keine Grenzen gesetzt. Aus einem riesigen Repertoire von ätherischen Duftölen entstehen regelrechte kleine Kunstwerke, die sowohl bei Privatpersonen zum Eigengebrauch oder als Geschenkgabe, aber auch in Hotels großen Anklang finden.

Eine riesige Auswahl an tollen Düften gibt es an der Aromaöl-Bar.

Eine riesige Auswahl an tollen Düften gibt es an der Aromaöl-Bar.

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Erstellt:
04.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 50sec
zuletzt aktualisiert: 04.05.2019, 01:00 Uhr

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