Tübingen

Angebot, Komfort

Beim Verkehrsverbund sind zum 1. Januar Neuerungen in Kraft getreten („Naldo teurer und in Herrenberg“, 28. Dezember).

02.01.2020

Von Helmut Nebeling, Tübingen

Auch dieses Jahr kam pünktlich im Dezember ein Naldo-Schreiben an seine Monatskartenbesitzer/innen bezüglich einer ab Januar geltenden Preisanpassung. Es ist gut und berechtigt, dass die Busfahrer und Lokomotivführer angemessen verdienen, wo sie werk- und feiertags Tag und Nacht Dienst tun. Nicht ganz nachzuvollziehen ist das Argument, dass die Energiepreise jedes Jahr deutlich steigen, da die Statistik zwar Schwankungen aufweist, aber auch immer mal wieder einen Rückgang. Jedoch macht dies für mich klar: Kostenlos ist Bus- und Bahnfahren nicht. Wer einen guten ÖPNV möchte, braucht auch eine solide Finanzierung.

Von daher suggeriert die Diskussion in Tübingen über ticketfreien Nahverkehr eher eine gegenteilige Entwicklung. Nicht der Preis ist das (einzig) entscheidende bei der Wahl des Verkehrsmittel, sondern das Angebot, der Komfort, die Anschlüsse und einfach auch das subjektive Gefühl, wie gut und schnell ich von A nach B komme. Ist die Bedienungshäufigkeit auf meiner Linie so, dass es interessant wird, mit dem ÖPNV zu fahren. Jobtickets und BW-Tarif machen die Preise für viele erträglich.

Vielleicht würde es noch erträglicher, wenn nicht nur in Tübingen, sondern auch über die Stadtgrenze hinweg geschaut würde. Ein- und Auspendler profitieren nur von insgesamt niedrigeren (oder weniger stark steigenden) Preisen. Aber wenn die Fahrt einfach ewig dauert, das Ziel nur sehr ungeschickt zu erreichen ist und keine Anschlüsse vorhanden sind, ist der Preis eben nicht (so) relevant.

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Erstellt:
02.01.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 02.01.2020, 01:00 Uhr

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