Empfingen · Friedhofsgestaltung

Die Einweihung vor Augen

Große Fortschritte macht der Neubau der Aussegnungshalle. Am Totensonntag soll das optisch ansprechende Gebäude eingeweiht werden.

25.09.2020

Von Emil Henger

Das moderne Fresko des Rottweiler Künstlers Tobias Kammerer ist nahezu fertig und mit einer Plane verhüllt. Bilder: Emil Henger

Das moderne Fresko des Rottweiler Künstlers Tobias Kammerer ist nahezu fertig und mit einer Plane verhüllt. Bilder: Emil Henger

Der anvisierte Termin für die Einweihung, der Totensonntag, 22. November, ist durchaus sportlich anzusehen. Doch Bürgermeister Ferdinand Truffner denkt pragmatisch. „Wir können die Aussegnungshalle ja auch Ende des Jahres einweihen“, sagte er bei der Baustellenbesichtigung am Montag. Gipser,- Maler,- Schreiner- und Bodenarbeiten stehen noch aus. Ganz zum Schluss sind die Außenanlagen dran.

Derzeit werden Abdichtungsarbeiten am Dach der Aussegnungshalle und die Fassade des vorgelagerten Gebäudeteils mit Kühlraum, Verabschiedungsraum, Umkleide, Lager und Toilette mit Lärchenholz verkleidet. Das von vielen Friedhofsbesuchern gewünschte WC, mit automatischem Öffnen und Schließen durch eine Zeitschaltuhr, wird nun Wirklichkeit.

Der Turm aus Beton mit der frei hängenden Glocke wird mit Cortenstahl umhüllt. Der wetterfeste Baustahl hat eine Patina aus Rost und gibt der Aussegnungshalle ein prägnantes Erscheinungsbild. Der Zugang ist von der Süd- und Ostseite möglich. Auf zwei Seiten gibt es kein störendes Mauerwerk, Glas dominiert und flutet die Aussegungshalle mit Licht.

Dem Innenraum drückt der Rottweiler Künstler Tobias Kammerer mit moderner Kunst seinen Stempel auf – die SÜDWEST PRESSE berichtete bereits ausführlich. An der Nordseite dominiert ein buntes Fresko, das fast die ganze Wand einnimmt. Mit dem Farbenspiel möchte der Künstler christliche Werte ausdrücken. Inmitten des Freskos ist ein Kreuz. Über der roten Malerei verweist goldgelbe Farbe auf die aufgehende Sonne. Das Fresko ist nahezu fertig und derzeit mit einer Plane verhüllt.

Auf der linken Wand werden sieben goldfarbene Skulpturen montiert. Die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ sind eine Aufzählung von Handlungen, in denen sich christliche Nächstenliebe äußert.

Licht als Gestaltungselement

Sämtliche Kunstwerke sollen per Lichtgestaltung, eventuell sogar farbig, in Szene gesetzt werden. Komplettiert wird das Interieur mit einem Leuchter, Urnentisch, Kreuz und Rednerpult. In die Akustikdecke aus Holz sind LED-Bänder eingelassen. Geheizt wird mit einer Infrarotheizung. Die Halle kann für maximal 100 Personen bestuhlt werden, die geplostert sind. Wie Truffner weiter informiert, haben die Katholische und Evangelische Kirchengemeinde auf eigene Kosten ein Liedbuch zusammengestellt.

Die Nutzung der Aussegnungshalle ist nicht kostenlos, wie Truffner betonte. Derzeit wird eine Gebührenordnung erstellt. Extra abgerechnet wird die Nutzung des Kühlraums.

Die von dem Empfinger Unternehmerehepaar Pius und Irene Brändle gestiftete Million Euro für die Aussegnungshalle reichen laut Bürgermeister Truffner aus. Weitere Kosten sind etwa für die Sanierung der Glocke in der Friedhofskapelle und die Restaurierung und die Verlegung der antiken Grabsteine angefallen. Hinzu kommen die Außenanlagen, die den Abriss der Friedhofsmauer am Eingangstor zur Folge haben.

Bürgermeister Ferdinand Truffner hält ein Muster der Akustikdecke und eines Sitzkissens bei der Baustellenbesichtigung der Aussegnungshalle mit Ortsbaumeister Jochen Seibold in den Händen.

Bürgermeister Ferdinand Truffner hält ein Muster der Akustikdecke und eines Sitzkissens bei der Baustellenbesichtigung der Aussegnungshalle mit Ortsbaumeister Jochen Seibold in den Händen.

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Erstellt:
25.09.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 25.09.2020, 01:00 Uhr

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