Dubiose Geschäfte am Telefon

Die „Gemeinde Empfingen ... ist richtig stinkig“ ist auf Facebook zu lesen. Der Grund: Eine Firma melde sich bei Empfinger Unternehmern und Bürgern wegen einer Anzeigenschaltung in einer Bürgerbroschüre der Gemeinde Empfingen.

Bürgermeister Ferdinand Truffner distanziert sich klar und unterstellt dem Anrufer kriminelle Absichten: „Dies ist eine Betrügermasche und nicht von uns autorisiert.“ Wer angerufen werde, soll die schriftliche Autorisierungsbestätigung der Gemeindeverwaltung verlangen. Abgesehen davon würden die Gemeindeverwaltung niemals eine Firma mit Telefonanwerbung beauftragen, versichert Truffner.

Bei solchen Telefonaten seien auf den Geräten der Angerufenen unterschiedliche Telefonnummern angezeigt worden; Bürgermeister Truffner veröffentlichte beide auf dem Facebook-Kanal der Gemeinde Empfingen. Eine Nummer führt zu einem Verlagshaus in Rheinland-Pfalz. Eine Mitarbeiterin bestätigte die telefonische Anfrage der SÜDWEST PRESSE, dass der Verlag Bürgerinformationsbroschüren herstelle. Die zweite Nummer schaltete weiter zum Anrufbeantworter; der erbetene Rückruf blieb bis Redaktionsschluss aus.

Nun ist es nicht grundsätzlich verboten, eine Bürgerbroschüre für Empfingen zu verlegen – auch ohne Zustimmung des Bürgermeisters. Zu befürchten sei jedoch, dass Angerufene gutgläubig einen Eintrag in einem Verzeichnis buchen, dessen Kosten den geschäftlichen Nutzen deutlich übersteigen können. Davor warnt das Empfinger Rathaus.

Tatsächlich, so ergänzt Truffner, sei aktuell eine Mitarbeiterin einer Werbefirma für den Festanhänger unterwegs – sie führe aber ein Autorisierungsschreiben des Bürgermeisters mit sich. Die aktuelle Empfinger Bürgerbroschüre liegt im Rathaus aus,  unter empfingen.de/index.php?id=71 ist sie online abrufbar.