Modernisierung

Nach Umbau „Vorteile auf allen Ebenen“ in Stuttgarter Arena

Die Modernisierung des Stuttgarter Stadions ist kurz vor der Fußball-EM fast abgeschlossen. Sie soll nicht nur der Stadt, sondern vor allem dem Hauptnutzer VfB Stuttgart „viele Mehrwerte“ bringen.

26.03.2024

Von Matthias Jung, dpa

Zuschauer sitzen auf der Hauttribüne über der Baustelle in der Mercedes-Benz-Arena. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Zuschauer sitzen auf der Hauttribüne über der Baustelle in der Mercedes-Benz-Arena. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Mit mehreren Monaten Verzögerung, aber gerade noch rechtzeitig vor der Fußball-Europameisterschaft wird am Sonntag die umgebaute Haupttribüne des Stuttgarter Stadions mit voller Kapazität wiedereröffnet. Beim Heimspiel des Bundesligisten VfB Stuttgart gegen den 1. FC Heidenheim (17.30 Uhr/DAZN) stehen nach Investitionen von fast 140 Millionen Euro dann erstmals seit dem Baubeginn im Juni 2022 alle gut 60.000 Plätze sowie der neue Business-Bereich zur Verfügung.

Nach Angaben der Stadt ist damit seit 1990 in mehreren Modernisierungsphasen die „überschlägige“ Summe von rund 350 Millionen Euro investiert worden. Darunter fallen unter anderem die Membran-Überdachung und der Umbau von einem Stadion mit Laufbahn in eine reine Fußballarena.

Die Modernisierung vor der EM in diesem Sommer verschaffe dem Verein und dem Standort Stuttgart „viele Mehrwerte und Vorteile auf praktisch allen Ebenen“, sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle der Deutschen Presse-Agentur. Das aktuell drittgrößte Stadion der Bundesliga biete im Fußball-Oberhaus die zweitmeisten Business-Plätze und den „einzigartigen Tunnelclub“. Von dort aus können künftig rund 200 Zuschauer die Profis auf ihrem Weg von der Kabine aufs Spielfeld verfolgen.

Die nun erneuerte untere Ebene der Haupttribüne war der letzte Abschnitt des Stadions, der noch aus dem Jahr 1974 stammte. Die neuen Umkleiden der Spieler und das Medienzentrum werden allerdings erst zum VfB-Spiel gegen Eintracht Frankfurt (13. April) fertig sein.

Der Umbau sollte ursprünglich schon vergangenen November abgeschlossen sein, dennoch gibt sich Jörg Klopfer, Sprecher der Stadion NeckarPark GmbH & Co. KG, „sehr, sehr zuversichtlich“, dass die EM-Spiele reibungslos über die Bühne gehen werden. „Wir haben noch einige VfB-Heimspiele, um eventuell den ein oder anderen Ablauf noch zu prüfen. Aber das wird kein Problem sein“, erklärte er kürzlich. Grund für die Verzögerungen waren Probleme mit dem Baugrund beziehungsweise den alten Fundamenten.

Bei der EM (14. Juni bis 14. Juli) findet unter anderem das zweite Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn (19. Juni) in Stuttgart statt. Bei dem Turnier fasst das Stadion rund 51.000 Zuschauer.

Zunächst sollte das Projekt nur 65 Millionen Euro kosten, dieser Summe hatte der Stuttgarter Gemeinderat Ende 2019 zugestimmt. In mehreren Schritten erhöhte sich dieser Betrag infolge der Verzögerungen und von allgemeinen Baupreissteigerungen auf mehr als das Doppelte.

Von den nun 139,5 Millionen Euro für den Umbau zahlt die Landeshauptstadt nach eigenen Angaben 58,5 Millionen, 36,5 Millionen kommen von der Stadion KG. Der Pächter VfB übernehme damit 61 Millionen Euro unmittelbar über Kapitaleinlagen und mittelbar über höhere Pachtzahlungen an die Stadiongesellschaft, erklärte die Stadt auf Anfrage. Darüber hinaus stecke der VfB weitere rund 30 Millionen Euro unter anderem in den Innenausbau und die Veranstaltungstechnik.

„Da wir gleichzeitig nennenswert höhere Einnahmen erzielen werden, rechnet sich dieses Projekt für den VfB und bietet für uns zusätzliches Wachstumspotenzial“, erklärt Wehrle, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. „Unser Ziel ist es, wieder regelmäßig die Bühne für ganz großen Sport zu sein - perspektivisch hoffentlich mit unserer Mannschaft, aber beispielsweise auch mit den Finals der Frauen-Champions-League 2026 und 2027, um die wir uns beworben haben.“

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Erstellt:
26.03.2024, 13:21 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 26.03.2024, 13:21 Uhr

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