Idee für Ärztehaus: Mediziner in Miete, die tageweise öffnen

Eines steht fest: Eine Praxis für Logopädie wird im Empfinger Ärzte- und Wohnhaus auf jeden Fall eröffnen. Anfang des nächsten Jahres wird das der Fall sein, wenn mit den Bauarbeiten alles nach Plan läuft. Bei den weiteren drei Praxen gibt es dagegen noch Fragezeichen: „Wir sind mit Ärzten im Gespräch, auch mit Therapeuten für Ergo- und Physiotherapie“, erklärt Fabian Zingerle, Geschäftsführer des Hechinger Investors Bau Union West.

Auf Werbetour sei er mit Bürgermeister Ferdinand Truffner zwar noch nicht gegangen. Der Bürgermeister habe jedoch Mediziner in der Umgebung angesprochen, ob sie Interesse hätten, in Empfingen etwa auch nur tageweise oder an mehreren Tagen in der Woche feste Sprechstunden abzuhalten. Von großer Flexibilität, die man den Medizinern in Bezug auf die Praxen biete, spricht Zingerle.

So sollen Fachärzte dazu gebracht werden, in der Gemeinde zu praktizieren, ohne gleich eine ganze eigene Praxis eröffnen zu müssen. Ob dann die Bau Union West selbst an Mediziner vermietet oder etwa eine Praxis an einen anderen Investor verkauft, der Fachärzte als Mieter ins Boot holt, ist noch völlig offen.

„Es sind unterschiedlichste Modelle denkbar“, sagt Fabian Zingerle im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE. „Wir würden uns auch einem Kauf durch die Gemeinde nicht verweigern“, antwortet Zingerle auf eine entsprechende Nachfrage. Gespräche habe es dazu aber keine gegeben.

Im April könnte die Baugrube ausgehoben werden, im Mai im Idealfall die Arbeiten am Rohbau beginnen, meint Fabian Zingerle. Derzeit trägt ein Bagger die obere Humusschicht auf dem Bauplatz ab, auf einer Kunststoffabdeckung wird dann eine 40 Zentimeter hohe Schotterschicht aufgebracht und verdichtet, erklärt der Investor. Darauf kann dann bis zu 80 Tonnen schweres Bohrgerät zum Einsatz kommen. Es treibt Löcher in den Boden, um den Bohrpfahlwänden sicheren Halt zu geben, die für die Bauarbeiten benötigt werden. Die riesigen Pfähle reichen bis zu 13 Meter tief in den Grund hinein und ragen oben bis zu acht Meter heraus. Die Zwischenräume werden mit Spritzbeton und Stahl befestigt.

Gute Nachfrage nach Umplanung

Zu den ersten Vorarbeiten gehörte das Abtragen des Fußwegs samt dreier Straßenlaternen und eines Strommasten, der sich zuvor hinter dem inzwischen abgerissenen Haus der Apothekerin befunden hatte. An dessen Stelle entsteht die künftige Tiefgarageneinfahrt zum Weiherplatz hin.

Die Nachbarn hätten zugestimmt, einen Ersatzmasten auf ihrem Grundstück zu errichten (siehe Bild oben), der in der Bauzeit die Stromversorgung weiter oben, etwa für die Horber Straße, sicherstelle. Die Nachfrage nach den Wohnungen sei nach der Umplanung im Dezember, die sechs Wohnungen anstelle von vier ermöglichte, sehr gut gewesen, so Zingerle. Verfügbar seien aktuell nur noch zwei Wohnungen mit 82 und 120 Quadratmetern und Preisen von 268 000 und 380 000 Euro.