Tübingen

Solidaritätsmodell

Vom Preis für Schülerfahrkarten, Jobtickets oder Studierenden-Tickets im Kreis Tübingen handelte die „Kreisecke“ von SPD-Kreisrat Michael Lucke am 31. Dezember.

04.01.2020

Von Friedbert Widmann, Tübingen

In den letzten Wochen wurde viel über die Preise der Schülerfahrkarten geschrieben. Ich kann nachvollziehen, wenn sich die betroffenen Eltern über die hohen Fahrkartenpreise beschweren.

Nicht verstehen kann ich jedoch, wenn man die Schülerfahrkarten mit den Studententickets vergleicht. Das sollte auch unseren Lokalpolitikern bewusst sein und sie sollten nicht, wie am 31. Dezember geschehen, mit fehlerhaften Vergleichen die Diskussion in falsche Bahnen lenken.

Die Schülerfahrkarten in der derzeit diskutierten Form basieren meines Wissens auf Unterstützung aus Steuermitteln – entweder über den Landkreis oder das Land finanziert. Dagegen kommen die Studententickets ohne Zuschüsse aus Steuermitteln aus. Sie basieren auf Großmengenrabatten, die zwischen den Studierenden (oder Studentenwerken) und den Verkehrsbetrieben ausgehandelt wurden, und auf einer breiten Solidarität unter den Studierenden.

Dadurch, dass alle Studierenden ihren Betrag dazu leisten, fallen die Ticketpreise für die, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, relativ gering aus. Das war vor 30 Jahren ein langer, mehrjähriger Prozess und schwer umstritten. Es hat sich jedoch durchgesetzt und wird heute als selbstverständlich angenommen.

Deshalb mein Appell an die Eltern: wenn sich die Eltern zusammentun und ein entsprechendes Solidaritätsmodell aushandeln, dann werden sich die Verkehrsbetriebe bestimmt nicht dagegen wehren. Die Masse an Familien im Kreis sollte für ein preiswertes Angebot ausreichen.

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Erstellt:
04.01.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 04.01.2020, 01:00 Uhr

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