Ausdauersport

Wanderer der SG Empfingen bewältigen 80 km in 24 Stunden

Gute Vorbereitung und der starke Wille, seinen Körper zu dessen Glück zu zwingen, waren die Schlüssel zum Erfolg.

27.06.2022

Von NC

Angesichts der guten Stimmung schwer zu glauben: Diese Herrschaften haben 80 Kilometer Wanderstrecke hinter sich. Privatbild

Angesichts der guten Stimmung schwer zu glauben: Diese Herrschaften haben 80 Kilometer Wanderstrecke hinter sich. Privatbild

Superpünktlich nach genau 24 Stunden Fußmarsch kamen die Extremwanderer bei der von der Sportgemeinschaft Empfingen (SGE) organisierten Wanderung am Samstagnachmittag in Empfingen an. Allerdings hatten fünf Teilnehmer wegen leichter Verletzungen den Marsch vorzeitig aufgegeben.

Auch die achte Auflage der 24-Stunden-Wanderung der SGE war kein Spaziergang, sondern eine sportliche Herausforderung: 80 Kilometer mit über 1500 Höhenmeter erfordern Vorbereitung. In diesem Wissen boten die erfahrenen Veranstalter Wanderungen zwischen 24 und 38 Kilometer als Trainingseinheiten an.

Die 80-Kilometer-Strecke führte über Glatt, Leinstetten, Schopfloch, Haiterbach und Bildechingen zurück nach Empfingen. Nach dem Abendessen in Leinstetten zeigten die Stirnlampen den Weg nach Dettlingen in das dortige Sportheim. Freundlicherweise hatten es die Sportfreunde für eine kurze Pause zur Verfügung gestellt; allerdings waren die Dettlinger wegen anderer Verpflichtungen nicht vor Ort, daher öffnete Ortsvorsteher Theo Walz den Extremwanderern mitten in der Nacht die Tür.

In stockdunkler Nacht führte die Strecke über Tumlingen nach Neunuifra und Altnuifra – Orte, die den meisten Teilnehmern nicht bekannt waren. Die Hälfte der Strecke war hier geschafft.

Mit der Dunkelheit wurden auch die Gespräche weniger, dafür nahmen bei den Männern und Frauen wegen der Anstrengung Müdigkeit und die Schmerzen in den Beinen zu.

Beim Premiumfrühstück im Sportheim Gündringen schien die aufgehende Sonne gnädig auf die Schwarzwaldlandschaft. Auch die Stimmung der Wanderer ging deutlich nach oben, auch wenn bis zum Ziel immer noch 30 Kilometer zu erwandern waren.

„Wir bieten den Teilnehmern ein Komplettpaket an, das sie selbst nicht organisieren können“ erklärte Gabriel Müller, Gesamtverantwortlicher und Ideengeber der Tour. Frühstück, Mittagessen, Abendessen sowie kistenweise Mineralwasser, Sportgetränke und Unmengen an Obst, Riegel, Kaffee und Hefezopf wurden aufgetischt.

Neben den Wanderführern Lothar Hank, Ralf Grübe, Peter Eger und Christopher Müller betreuten Martina Schima und Uwe Ziefle die Wanderer. Sie steuerten den vollgepackten Bus bis zum Frühstück. Dort wurden sie abgelöst von Wolfgang Kolb und Paul Beuter.

Nicht abgelöst wurde dagegen Notfallsanitäter Benjamin Müller, zuständig für alle möglichen Wehwehchen – und für die Startmusik. Aus seinem Lautsprecher dröhnte zum Ende der Pausen jeweils „Hells Bells“ von AC/DC.

Durch das Steinachtal, das Eutinger Tal und das Neckartal folgte der Aufstieg zum Rauschbart, wo schon das Mittagessen wartete. Aber für ausgiebiges Ausruhen fehlte die Zeit, denn es warteten noch 12 Kilometer bis zum Ziel. Spätestens hier wurde deutlich, dass der Weg zum Glücksgefühl ein beschwerlicher ist. Da war von Blasen die Rede, Knie- und Hüftschmerzen und wilde Flüche, sich auf ein solches Unternehmen überhaupt eingelassen zu haben.

Für solch eine Tour ist nicht nur die körperliche Verfassung wichtig. Entscheidend ist vor allem der Wille, an seine körperlichen Grenzen zu gehen. Die erreichte wohl jeder 24-Stunden-Wanderer im Laufe der Tour wenigstens einmal. Doch die psychische Stärke aufzubringen, die körperliche Hängepartie durchzustehen, macht ja den Reiz aus.

Der Wille war entscheidend für die letzten Kilometer bis Empfingen, die manchem vorgekommen sein müssen wie eine halbe Ewigkeit. Aber der Zielsekt winkte, und alle waren froh, als das Ziel sichtbar wurde.

Die Zusammensetzung der Gruppe war buntgemischt: Genau so viele Frauen wie Männer hatten sich angemeldet, der Jüngste war weit unter dreißig, die Ältesten über siebzig Jahre alt, das waren Karl-Heinz Müller aus Horb und Frank Jüngling aus Empfingen. Auch sie hatten zwischendurch zwar einige „Durchhänger“, hielten aber bis zum Schluss durch.

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Erstellt:
27.06.2022, 16:36 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 43sec
zuletzt aktualisiert: 27.06.2022, 16:36 Uhr

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